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Snoop Dogg – Tha Blue Carpet Treatment

Ich glaube ich habe mit “Tha Blue Carpet Treatment” die passende musikalische Begleitung für das sonntägliche Kuhfladen-Frühstück gefunden. Das achte Studioalbum von Snoop wurde sowohl von altbekannten Westcoastvertretern wie Soopafly, Rhythm D, Battlecat als auch von prominenten Namen wie den Neptunes und Timbaland aus dem High Society-Bereich produziert. Dabei scheint es so, als hatten diese Producer den Anspruch sich in Einfachheit und Berechenbarkeit zu übertreffen wie homosexuelle Männer beim Pimmel-fängt-Po-Spiel.

Sachlich ausgedrückt: der Wurm ist bei allen Produzenten drin (welcher Wurm auch immer). Jeder Einzelne ist weit unter seinem Standard und verkauft sich somit schlecht. Selbst den Neptunes, die immer mit überladenem Drumset und vollem Instrumentenbild versuchen innovativ zu klingen, gelingt nicht der Hauch von Exklusivsound. Wenn die Beats also irgendwo vor sich hinplätschern, dann auf “Tha Blue Carpet Treatment”. Dem Hundegesicht aus Los Angeles war das wohl egal. Von einem starken Kampf durch den Schlagzeug- und Melodiendschungel kann jedoch nicht die Rede sein. Fast 80 Minuten lang rappt er in ein und derselben Tonlage und redet in Teilen von Dingen über die er auch schon vor 15 Jahren auf seinen Alben gequatscht hat.

“Gangbangin 101″ hat musterhaft viel Fremdschäm-Potenzial. Die Wiedererweckung der Westcoast-Atmosphäre der goldenen Jahre stand auf dem Recordingplan, doch bei “LAX” und “Crazy” ist man da aus qualitativer Sicht gnadenlos gescheitert. Auch der Hyphy-Hype wird auf “Candy” höchstens nur ausgenutzt, aber nicht in berauschende Kunst umgesetzt. Snoop Dogg berichtet über das “Boss Life”, führt “Conversations” mit dem Herren im Himmel und gibt sich als gemeingefährlicher “Vato” aus. Und das liest sich noch spannender als es wirklich ist. Spätestens aber beim Song “I Wanna Fuck You” (mit Akon) schlägt Toleranz in Missstimmung um. Poppiger kann man kaum mehr aus dem Arsch der Musikindustrie kriechen. Und bei allem Schrott, der einen auf diesem Album erwartet, gibt es einen echten Höhepunkt: “Imagine”. Da hat sich Dr. Dre scheinbar wieder mal angestrengt und ist mit Pianomelodie, druckvollen Drums und effektiven Streichern voll in seinem Element.

Für Leute die sich ernsthaft mit der Musik befassen und nicht nur Lieblinge der breiten Öffentlichkeit wahrnehmen, ist Big Snoop Dogg nur noch ein Auslaufmodell. Mit diesem Album hat er seine Stellung jetzt eindeutig formuliert.

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