Smiley – Lyrics By Smiley

Auch eines dieser Alben, die aus heutiger Sicht mehr nostalgischen als musikalischen Wert haben. Als Smiley 1989 mit “The Smile Gets Wild” auf der Bildfäche auftaucht, ist das eine echte Pionierleistung: sie ist die erste Rapperin überhaupt, die es in Detroit zu einem Longplayer gebracht hat. Drei Jahre später gibt’s mit vorliegender Scheibe schon zum dritten Mal “Lyrics By Smiley” im Albumformat – wobei hier allerdings auch diverse Tracks vom Debüt und dem 1991er-Scheibchen “The Rhythm Of Life” zweitverwertet werden.

Der girliehafte Nickname wirkt etwas irritierend, wird im Intro aber gleich ins rechte Licht gerückt: “Smiley – but I’m not friendly! For the simple fact that the shit is not in me.” So hart wie sich das anhört, ist das ist dieser 12-Tracker natürlich lange nicht. Smiley klingt manchmal ein bisschen aufgekratzt, bringt das Ding alles in allem aber ganz gut über die Bühne. In “Hustling Hoochie” wird was für die Street Cred getan, der Titeltrack kommt im Battle Modus, “Rhythm Of Life” befasst sicht mit dem Einstieg ins Rapgeschäft – und zwischendurch darf Albumproduzent Duncan Hines (von Detroit’s Most Wanted) auch mal ein fünfminütiges Instrumental platzieren (“Duncan Created The Track”). Hines’ Produktion reicht von sample-basierten Stücken bis zu poppigen Keyboardbeats, für das Highlight des Albums sorgt trotzdem ein anderer.

So smooth wie das von K-Stone zusammengeschraubte “I Ain’t Doing Jack” daherkommt, wünscht man sich, er hätte noch mehr ins Geschehen eingriffen. Und das ist übrigens nicht die einzigen bekannten Namen, die hier ihre Spuren hinterlassen hat: in der überdrehten Kiffnummer “It’s A Bud Thing” hat Young Lee von Detroit’s Most Wanted einen Gastauftritt und für die Tontechnik ist Mike E. Clark zuständig. Wie man sieht: nur die besten Voraussetzungen für “Lyrics By Smiley”. Das ändert aber auch nichts daran, dass hier nur gepflegtes Mittelmaß herrscht.