Skyzoo & 9th Wonder – Cloud 9: The 3 Day High
“I Am New York in the flesh the rest of y’all just talk of death” – die New Yorker und ihre große Schnauze mal wieder. Als ob sich die Welt nur um sie drehen würde. Allerdings geht Skyzoo auf “Cloud 9: The 3 Day High” nicht den unsympathischen Weg und erzählt uns andauernd, dass New York Rap nur der geilste aller Zeiten sein kann und dass er genau die Person ist, die ihn wieder an die Spitze bringt. Skyzoo rappt lieber etwas in zurückgelehnter Manier und verdient sich mit seinen Storytellings Pluspunkte. Natürlich sind Representer auf dieser Kollabo mit 9th Wonder reichlich vertreten, aber auch Songs über Freundschaft, Liebe und natürlich New York, die er in spannende Geschichten verpackt.
Den Soundteppich darf ausschließlich 9th Wonder auslegen, dessen Produktionen als schwach einzustufen sind und im Unterschied zu den Raps von Skyzoo im Laufe des Longplayers immer mehr zu Ramschprodukten verkommen. Die immer wiederkehrenden Voice-Samples und die sich nur selten unterscheidenden Drumpatterns bewegen sich auf niedrigem Niveau, von dicken Soulbrettern wie auf “Murs 3:16: The 9th Edition” ist man hier weit entfernt. Immerhin gelingen “A Day In The Life” und “The Spirit”, die wirklich auf 9th Wonder’s nicht gerade komplexe, aber willkommene Art der Beatbastelei zurückgehen. Den Rest dieser Platte herrscht Hochbetrieb höchstens bei unserem jungen Rapper aus Brooklyn. Der steht mit den schmucklosen Produktionen und den fehlenden Featuregästen ein bisschen allein auf weiter Flur, begegnet diesem Umstand jedoch nicht deprimierend, sondern macht für sich und uns eine gute Show, etwa wenn er sich auf seine ausgeprägte erzählerische Ader konzentriert wie auf “The Bodega” und “You & Me”.
Zusammengefasst verteidigt Skyzoo sich alleine auf diesem 43-minütigen Durchschnittsprodukt, denn weder 9th Wonder noch ein Gastrapper stehen ihm behilflich zur Seite. Produzent 9th fällt durch seinen großen Namen in der Hip Hop Gemeinde auf, kann aber keinen klar Weg ebnen und seine eintönigen Wischi-waschi-Beats erklären eigentlich sehr gut, warum er einer der überschätztesten Produzenten aller Zeiten ist. Da hilft es auch nicht zu wissen, dass “Cloud 9: The 3 Day High” in nur drei Tagen aufgenommen wurde. Es bleibt eine in keiner Form großartig im Gedächtnis bleibende Debüt-CD von Skyzoo, macht uns jedoch auf seinen richtigen Soloerstling bereit. Ich hoffe jedoch nicht, dass er das, was er ganz am Ende der CD scherzhaft sagt, dann durchzieht. Er fragt nämlich 9th Wonder, ob sie nicht ein weiteres gemeinsames Ding machen – och, bitte nicht!
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