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Silkk – The Shocker

Der jüngste Bruder des Truppenführers Master P will mit seinem jungfräulichen Album “The Shocker” laut eigener Aussage die Welt schockieren. Mal schauen ob ihm das gelingt. Losgelegt wird ohne weitere Umschweife mit “Murder”. Minderwertige Boxen werden hiervon ohne Zweifel geschockt sein. Pfundig pumpender Bass und zerrende Synthesizerlaute, dazu ein hoch bissiger, nach allem schnappender Jungspund. Noch heftiger wird’s beim selbst Beton zum Beben bringenden “I Represent”. Durch Bein und Mark gehender Bass und ein gemächlich lang gezogener, richtig dreckig klingender Synthesizerton verbreiten arktische Kälte. Etwas derart Bösartiges hab ich seit langem nicht mehr gehört.

Um ein vielfaches ruhiger wird es beim Titeltrack “The Shocker”. Hier wird die Melodie von Eightball & MJG’s “Armed Robbery” zur Hilfe genommen. Hilfe gibt’s auch vom großen Bruder Master P, der mit seiner rauen, räuspernden Stimme überzeugen kann. Es sei dazu gesagt, dass P zu dieser Zeit von seinen später immer wieder auftretenden, tourettesyndrom-ähnlichen UUUUUUUGGGGGGHHHHHH!!!-Attacken” so gut wie komplett verschont blieb. Das Master P und sein Produzententeam Beats By The Pound während der Schaffenszeit dieses Werkes in der Bay Area (in Richmond) zu Hause waren, hört man besonders deutlich bei Nummern wie “How We Mobb”, “Ain’t Nothing”, “It’s Time To Ride” und “Got Em Fiending”. Letztgenannter ist einer von wirklich wenigen schwachen Tracks. Angesichts der starken Vorstellungen bisher ist auch die unglaublich selbstsichere, ja fast schon überhebliche Art, die Silkk (a.k.a. Mr. Balls bigger than Texas) bei “Mr.” an den Tag bzw. auf die Spur legt, nicht ganz unberechtigt.

Einige Hörer könnten mit seiner extrem eigenwilligen Art zu rappen ihre liebe Mühe und Not haben, denn er bewegt sich fern ab von irgendwelchen gängigen raptechnischen Konventionen. Ich hingegen empfinde das als erfrischend originell und einzigartig. Die Produktionen für dieses Album klingen fast ausnahmslos nach Bay Area/Westcoast, da es einige Jahre vor der No Limit-internen Umrüstung auf “Dirty South” erschaffen wurde. 1996 war, was die musikalische Qualität angeht, ein sehr gutes Jahr für das Hause No Limit.

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