Sicx – If These Walls Could Talk
Wenn diese Wände sprechen könnten, was würden sie wohl erzählen? Wenn man sich Sicx’ Gesichtsausdruck auf dem Cover dieses seines zweiten Albums so anschaut, müssen es Geschichten von Wahnsinn und Schmerz sein. Der Rapper aus der Siccmade Clique, der schon in der Vergangenheit durch ungesund düsteres Liedgut aufgefallen ist, eifert seinem Mentor Lynch Hung in jeder Hinsicht nach – auch seine Musik erreicht die finsteren Tiefen, in die nur wenige Artists hinabzusteigen sich bisher überwinden konnten.
Der Sound des Albums ist langsam, quälend, schleppend, einsame Klavierklänge verhallen in den Weiten sphärischer Klangflächen, die Beats gehören zu den typischsten Siccmade-Produktionen die es jemals gab und geben wird: sie rollen und wälzen sich unter den hektischen, hastigen Raps. Doch sind sie nur der Soundtrack des Dramas. Der eigentliche Wahnsinn findet im Kopf von Sicx statt und auf diesem Album lässt er die Welt an seinem “Head Drama” teilnehmen. Mit Hilfe der Swartzaniggaz und natürlich des allgegenwärtigen Lynch seilt er sich ab in die tiefsten Tiefen seiner kranken Seele und nimmt den Hörer mit auf einen Horrortrip durch die finstere Seite des Menschen: “they call me the unforgiven / still a dead man walkin’ amongst the living / I’m the cook in hell’s kitchen / so halloween’s my thanksgiving.”
Das eigentlich Traurige an diesem Album ist die bittere Tatsache, dass Sicx’ Innenwelt wirklich so tiefschwarz ist, wie er sie uns auf dieser CD präsentiert. Derzeit sitzt Sicx in einer Gefängniszelle und wartet auf seinen Prozess. Unter Mithilfe seiner Freundin hat er zwei minderjährige Mädchen missbraucht und vergewaltigt – eines davon ist seine eigene Tochter. Im schlimmsten Fall drohen im 400 Jahre Haft. Und ich will nicht wissen, was diese Wände sagen würden, wenn sie sprechen könnten.
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