Sherm – Sherm Smoke
Sherm kann sicher von Glück reden, dass er über eine – allem Anschein nach hervorragende – Connection zu Mike Dean verfügt, der den tattoo-übersäten Latino-Banger mit der raumfordernden Stimme gleich mal auf seinem eigenen Label Dean’s List Enterprises signte, seinen Schützling in Sachen Beatbau an die Hand nahm und obendrein mit Features versorgte, von denen die meisten Rapper höchstens träumen können. Hier trollen sich Leute wie Too $hort, Roscoe, Kurupt, DAZ, RBX, The Bigga Figgaz und auch Nachwuchs-Chicanos wie Text Mex und Frank Nitti ins Studio um ihren wohl nett anzuhörenden, wenn auch nicht allzu dringend benötigten Beitrag zum Geschehen zu leisten.
Denn Sherm ist auf Hilfe überhaupt nicht angewiesen. Es sind vor allem die auf harten Street Rap gebürsteten Songs, bei denen der Texaner ordentlich die Sau rauslässt. Schwerstens pumpende Beats meißeln sich regelrecht in die Hirnlappen: manchmal houston-typisch runtergedrosselt (“Ho Thangs”), dann mit einem Mal wieder mit Memphis-Flair und jeder Menge Crunkness (“Rydin’ Dirty”). Doch verkommt alles Beatgetöse zu schnödem Beiwerk, wenn der Mann mit der groben Stimme anfängt zu rappt und gefühlskalten Verse über die “Streets Of Murder” und alles was dazugehört serviert. as das angeht, gestaltet Sherm die Texte exakt so, wie es sein Gastauftritt auf Bushwick Bill’s “Subliminal Criminal” erhoffen ließ.
Leider gibt es hier und da noch vergleichsweise dünnes Tanzschuppen-Material, wie zum Beispiel das achtlos hingefutzelte “Party Makes The World Go Round” und das gesangsüberlastete “Monte Keya”. Die Club/Lady-Masche sollte sich Sherm das nächste Mal einfach sparen und stattdessen in ein paar weitere Straßenkracher investieren, deren Ausführung er in jeder Hinsicht perfekt beherrscht. “Sherm Smoke” überzeugt durch moderne, elektronisch angehauchte Beats (immer wieder für eine Überraschung gut!) und jede Menge Talent am Mikrophon.
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