Self Scientific – The Self Science
Eigentlich war Conscious-Rap seit spätestens Mitte der 90er Jahre so gut wie tot. Eigentlich. Denn mit “The Self Sciene” feiert er im Jahr 2001 eine – leider viel zu wenig beachtete – Wiederauferstehung. Self Scientific (=MC Chace Infinite und DJ Khalil) kommen aus Los Angeles und besinnen sich auf ihrem via Landspeed Records veröffentlichten Debütalbum mit aller Konsequenz auf scheinbar längst in Vergessenheit geratenen Werte und Qualitäten.
Das inhaltliche Spektrum ist weit gefächert: da wird der Idee unverfälschter Rap-Musik Tribut gezollt, menschliches Leid im Moloch Los Angeles thematisiert (“Hidden Track “Loc’d Angels” feat. Jade Tiger), einfach mal Party gefeiert (“Best Part”) und ganz im Sinne der alten Meister selbstbewusster schwarzer Musik auch auf Parolen wie “north east west and south / newsflash: the black man is god no doubt” zurückgegriffen (“Love Allah”). Während Chace Infinite mit einigen Gleichgesinnten wie Kombo MC, Krondon, Planet Asia von den Cali Agents und Stark Marshall seine Sicht der Dinge verbal zum Ausdruck bringt, überzeugen Khalil’s Beats nicht minder. Sehr ruhig und entspannt kommen die Produktionen, bis zur letzten Spielminute vollgestopft mit gediegenen Streichern (Anspieltip: “The Convenant”), Gitarren, Flöten, auch mal einer Orgel sowie dezent platzierten Samples und Scratches.Wer J-Rawls und die Lone Catalysts liebt wird hier sein musikalisches Mekka finden.
Jeglicher anfänglicher Skepsis zum Trotz: Self Scientific machen Street Rap und schaffen es dabei doch vollständig auf ausgereizte Klischees zu verzichten. Wie heißt es hier: “Hip-Hop right here is dyin’ as it was known as, today has become some other shit. So we tryin’ to make it return”. Man kann förmlich hören, wieviel Liebe in dieses Projekt gesteckt wurde. Schönes Album.
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