Scarub – Heavenbound
Mit “Heavenbound” legt Scarub von den Living Legends sein nunmehr drittes Soloalbum vor. Der Emcee sprüht nur so vor positiver Energie, die er behende und agil in Form von wirbelnden Flows ungefiltert auf den Hörer loslässt. Was er zu erzählen hat sind keine leeren Phrasen oder primitive Battlerhymes sondern hauptsächlich tiefgehende Betrachtungen über das Leben und die Umwelt, wie Scarub sie wahrnimmt. In erfrischender Art und Weise und dabei glasklar und für jedermann verständlich gibt Scarub seine Weisheiten an den Hörer weiter. Scarub fliegt dabei so elegant über die Beats, dass man die CD auch mal bequem geniessen kann, ohne auf den Inhalt zu achten. Apropos Beats: Sie stammen im Gegensatz zu den beiden Vorgängern “Answer 2wo The Meaning” und “A Fact Of The Matter” größtenteils von Scarub selber.
Für Abwechslung sorgen Eligh, OD, Elusive, Style M.I.S.I.A, The Grouch, Belief und Thes One, die jeweils eine Produktion beigesteurt haben. Die Scarub Beats weisen allesamt wunderbare Basslines, sphärische Synthiesounds und freshe Beatpatterns auf, so dass ein Hintergrund für Scarubs Raps entsteht, wie er passender nicht sein könnte. Den Vogel in Sachen Produktion schießt jedoch OD, der Producer des legendären “Beneath The Surface” Projekts, mit seinem Instrumental bei “Savvy Traveler” ab. Ein harmonisch wunderbares Instrumental mit Panflötenklängen, hier und da ein paar Blechbläsern und live eingespielten Percussions bildet bei “Savvy Traveler” die Grundlage für Scarubs Flows und untermauert ODs Status als Ausnahmeproducer. Was dabei herausgekommen ist, ist der beste Track der CD. Ein weiterer Höhepunkt der CD ist definitiv das von Scarub höchstselbst produzierte “Audio”, bei dem so sauber geflext wird, dass das Drücken der Repeat Taste unvermeidlich ist. Inhaltlich besticht vor allem das mit einem dezenten, melancholischen Pianoloop unterlegte “Complications”, bei dem Scarub sich einigen Ärger von der Seele rappt und gleichzeitig viel von seinem eigenen Selbstverständnis durchscheinen lässt.
Natürlich bleibt bei Scarubs Betrachtungen über das Leben auch die Liebe nicht aus, so dass sich mit “Shadows” und “Wishful Thinking” auch zwei Lieder über die Liebe auf der CD befinden. Auch dieses Thema geht Scarub souverän und unverkrampft an. Um etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen gibt es mit “Good Times” auch eine weitgehend sinnfreie Nummer, die einfach nur positive Vibes vermittelt, sowie “Live And Direct/ Oxyidizing Agents”, bei dem im Duett mit Cel etwas gebattlet wird. Was Scarub mit “Heavenbound” abliefert, ist ein überaus gelungener Mix aus ausgefeilten Flows, interessanten Inhalten und überzeugender Instrumentals, der wohl selten in solcher Perfektion abgeliefert wurde. Sehr empfehlenswert.
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