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Scarface – My Homies

Es gibt auch im Rap manchmal Tatsachen, die sich einfach nicht diskutieren lassen. Eine dieser Tatsachen besagt, dass sich Scarface von den Geto Boys im Laufe der Jahre mehr als nur verdient gemacht hat und mit Fug und Recht den Titel “Living Legend” tragen darf. Das ist heute so und das war 1998 so, dem Erscheinungsjahr dieser 30 Song starken Doppel-CD, die es sich zum hochgesteckten Ziel gemacht hat, einige Artists vorzustellen, mit denen Face schon immer unterwegs war oder die er auf seinem Weg zum Erfolg mit ins Spiel geholt hat.

Dementsprechend liest sich das Line-Up dieses Mega-Projekts. “Homies & Thugs” im wahren Überfluss, wie uns mit 2Pac und Master P die mit Abstand prominentesten davon klarmachen. Zentrum der Show ist natürlich die “City Under Siege”, besser bekannt unter dem Namen “Southside Houston, Texas”. Und wer will schon Widerworte geben wenn in “The Geto” Leute wie Willie D, Ice Cube und K.B. mit dem Narbengesicht upteamen? Neben solchen unmissverständlichen Statements quetschen sich auch schon mal Nummern wie das mit Too $hort, Tela und Devin (dem Who-Is-Who der Pimp Rapper also) eingespielte “Fuck Faces” aufs rappelvolle Album. Es folgen slowed-down Machterklärungen wie “Rules 4 Real Niggaz” mit The Hoodlumz, starke Gastauftritte von AG-2-A-Ke und Aggro-Hymnen à la “In My Blood” mit Big Mike, DMG und Yukmouth (der auf “Thugged Out” bekanntlich den zweiten Teil des Songs servierte). Nicht zu vergessen Banger wie das mit Oakland-Veteran Seagram eingespielte “Sleepin In My Nikes”, das sich jeder Rap-A-Lot-Fan natürlich auch auf Seag’s “Souls On Ice”-Album klarmachen sollte.

Für eine Überraschung der negativen Art sorgt “Warriors”, ein auf ein Feature von Rag-Tag bauender, gitarrenlärmender Crossover-Song, den weder Face noch dieses Album oder wir nötig haben. Es fällt mir wirklich schwer, die Unmengen von Guest-Artists/Groups (wenn ich mich nicht verzählt habe 32 an der Zahl) und breit gefächerten Inhalten und Styles unter einen Hut zu bringen. Etwas einfacher sieht die Sache da schon bei den optimierbaren Beats aus, die mit keinem bisherigen Face-Release mithalten können. Da hätte mehr getan werden müssen. So bleibt “My Homies” ein korrektes Down-South-Represent-Album, dass sich vor allem an die Vielzahl der Features klammert, ohne die eine weitaus schlechtere Wertung fällig gewesen wäre.

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