RZA as Bobby Digital – Digi Snacks
Nach “Bobby Digital In Stereo” (1998) und “Digital Bullet” (2001) läuft Wu-Tang-Mastermind RZA nun zum dritten Mal unter seinem alter ego Bobby Digital auf der Showfläche ein. Dabei steht “Digi Snacks” ganz in der Tradition der beiden Vorgänger-Releases: ein Versuchsfeld auf dem RZA nach Herzenslust tüfteln und in den Grenzgebieten der Rapmusik herumturnen darf. Dabei nimmt man es mit dem innovatorischen Anspruch trotzdem nicht allzu ernst, vielmehr sind die vorliegenden 16 Tracks nach RZA’s eigenem Bekunden als reines Funprojekt zu sehen. Es wäre demnach falsch, ein Fünf-Gänge-Menü zu erwarten, wo schon der Titel nicht mehr als musikalische Snacks ankündigt. “Digi Snacks” ist Häppchenware, und will auch gar nicht mehr sein.
Der neuerliche Streifzug des Maskenmanns beinhaltet neben solider Standardkost wie “Long Time Coming” und “Drama” einen bunten Stilmischmasch, bei dem das minimalistische “No Regrets” ebenso eine Daseinsberechtigung hat wie das von David Banner produzierte “Straight Off The Block”, die gesungenen Vocals der gleich fünfmal vertretenen Thea van Seijen oder die obligatorischen Vorbeigucker von Wu-Tanglern wie Inspectah Deck, Black Knights, Beretta 9 und Northstar. Diese “Von-allem-ein-bißchen”-Attitüde ist bei allen interessanten Momentaufnahmen gleichzeitig aber auch die große Schwäche des Albums.
Immer wieder droht “Digi Snacks” in pure Beliebigkeit abzudriften, vielen Fans der ersten Stunde wird vor allem der vergleichsweise poppige Appeal der Scheibe wenig zusagen. Was wiederum die Frage aufwirft, ob dieses bessere Versuchspaket denn wirklich nötig und für welche Zielgruppe es überhaupt bestimmt ist. Für einen Kreativkopf wie The RZA, der uns schon hundertfach von seinen Qualitäten überzeugen konnnte und der völlig zurecht als einer der größten Macher im Rapgeschäft gilt, ist so ein reines Spaßprojekt vielleicht mal eine ganz nette Awechslung – für uns als Hörer aber ziemlich wenig für’s Geld.
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