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Rob Swift – Wargames

Jetzt ist er also auf Coup De Grâce gelandet, der gute alte (inzwischen Ex-)X-Ecutioner namens Rob Swift, auf einem Label, dessen bisherige HipHop-Releases nicht all zu toll waren, sodass sich gleich zu Beginn die Frage stellt, ob sich Rob in diese unglückliche Riege einreihen wird, oder ob er den Fluch, der auf dem Label lastet, brechen kann.

Durch das ganze Album zieht sich ein einziger roter Faden, nämlich die Kritik an der us-amerikanischen (Außen-)Politik und insbesondere der Worte und Taten des allseits geliebten Präsidenten Bush. Lyrische Unterstützung gibt’s dabei von einer Handvoll MCs, die dem Album übrigens äußerst gut tun, aber mehr dazu später. Es gibt ja viele Künstler die es schaffen ganz gute Alben mit beschissenen Songs zu eröffnen, was den Gesamteindruck oft im vorhinein ein wenig schmälert. Was soll man da erst bei “Wargames” sagen? Hier muss man nämlich gut die Hälfte der Tracks erst mal skippen, bevor es einigermaßen los geht. Von 16 Tracks sind nur 7 (!!!) richtige Songtitel dabei, der Rest besteht aus Intro, Outro und einem Berg von Skits und Interludes, was meiner Meinung nach schon eine richtige Frechheit ist. Wenn dann aber von diesen 7 “richtigen” Songs nur zwei gut, zwei durchschnittlich und drei schlecht sind hört alles auf.

Nur das mit coolem Computer-Gezirpe unterlegte, “The Holy Trinity” mit Prints
Haze und einem (endlich wieder!) in Höchstform agierenden Akinyele, sowie das mit langsamen Piano-Lines bestückte “Dream”, inklusive einem fast über sich selbst hinauswachsenden Breez Evahflowin, wissen wirklich zu überzeugen. Ansonsten wird hier einem nur magere Kost serviert, das Rezept lautet wie folgt: nehme einen ur-simplen Beat, den selbst DJ Premier nicht für 50 $ verkaufen würde, streue ein paar Bush-Zitate darüber und dekoriere es mit vielen Scratches, fertig ist das Hauptgericht. Nehme nun noch, schon von anderen Leuten tausend mal verwendete, Mobb-Deep-Lines wie “it’s a war going on outside, no man is safe from” und “it’s similar to Vietnam” als Beilage und das komplette Album ist fertig. Höchstens “Another Friendly Game Of Baseball … Xtra Innings” und “A Ghetto Poem” kann man sich noch mehr oder weniger gut anhören, wobei ersteres nicht mehr als ein Recycling von Main Source’ “A Friendly Game Of Baseball” darstellt und letzteres eigentlich auch nur so ein langweiliger Beat ist, wie sie vorhin schon erwähnt wurden, und nur durch das astreine Gastspiel von Jazz-Saxophonist Dave McMurray und Anthony Saffrey – dem Sitar-Spieler der britisch-/indischen Rockband Cornershop – aufgelockert wird.

Es tut mir angesichts der ganzen textlich-nichtssagenden Veröffentlichungen heutzutage schon leicht weh, diesem Album, das wenigstens eine kritische Message beinhaltet, eine so niedrige Wertung zu geben und mir ist auch klar, dass man es als Turntablist viel schwerer hat ein gutes Album zu machen, denn als Rapper oder Produzent, aber das man es eben doch hinbekommen kann, haben schon andere Leute in der Vergangenheit zu Genüge bewiesen. Vielleicht klappt’s ja auch bei Rob Swift beim nächsten Mal.

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