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Red Head Steve – Redrum

Wenn man Red Head Steve’s Debütwerk “Redrum” erstmals in Händen hält, könnte einem das Teil vor Abscheu ja schier auf den Boden knallen: das Cover zeigt ein diabolisch grinsendes Ungeheuer mit langen roten Haaren, fauligen Zähnen, und einem guten Pfund Gedärmen in den behandschuhten Flossen vor einem blutbesudelten Waschbecken samt abgelegter Kanone…  natürlich auch eine Art, sich einem gewissen Publikum interessant zu machen. Doch der Mann mit der Physiognomie eines Monstrums hat mehr zu bieten als einen billigen Schockeffekt für’s Cover.

Denn ist der Rundling erst einmal in Rotation gekommen geht’s nämlich auch musikalisch recht zünftig zur Sache: Mr. D-Sane, Half-Sane und Red Head Steve selbst lassen kalt mobbende Beats vom Stapel die sich nicht von ungefähr den Vergleich mit Sarkastik’s “No Gimmicks”-Album gefallen lassen müssen. Die Raps mit Gästen wie T. Nutty, Skuntdunanna, Lock N Load, 151 (WCM), Half-Sane, Greedy B.D. und einer Handvoll mehr kommen professionell, schnell und vor allen Dingen hart. Im Normalfall lösen Titel wie “True Blue Killaz”, “We Some Killaz”, “Killaz 4 Tha Payroll”, “Til The Day I Day” und “Smash Down” bei mir nur noch Gähnanfälle aus, doch schaffen Red Head Steve und seine Kollegen von Stay Paid Records das Kunststück, selbst Inhalte, die abgedroschener nicht sein könnten, durch dementsprechenden Mehreinsatz in Sachen Style & Flow wiedergutzumachen. An die Klasse so mancher Street Level Records Erscheinung reicht “Redrum” letzlich aber doch nicht heran – aus dem einfachen Grund das man es trotz des konstant hohen Niveaus einfach nicht gebacken bekommt auch mal Themen abseits der hohen Kunst des Tötens anzusprechen. Hier geht’s in ausnahmslos jedem Lied um Hauen, Stechen, Schießen und Würgen.

Passend dazu klingen die Beats stellenweise zum Verwechseln ähnlich und unterstreichen in dieser – ich wiederhole mich – Ideenlosigkeit auf hohem technischem Niveau das eigentliche Problem von “Redrum”: den Mangel an Abwechslung. Nichtsdestotrotz liefert der grobschlächtige Rotschopf hier ein beeindruckendes Debüt ab, dass uns nochmal überdeutlich in Erinnerung ruft auch in Zukunft ein Auge auf die Szene in Seattle zu haben…

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