Realite – S/T
Realite kommt zwar aus Minneapolis, könnte auf diesem Album aus dem Jahr 1996 aber auch locker als waschechter Westcoastvertreter duchgehen. Das liegt in erster Linie an seinem Produzenten Big Rick, der hier klassischen Cali G-Funk für die Twin Cities Area aufbereitet: smooth wie warme Butter, mit angenehmen Basslines, sommerlichen Synthies und natürlich auch jeder Menge Gesangshooks.
Weil man das alles nicht zum ersten Mal hört und der Mix kein Übermaß an Abwechslung bietet, hat die Scheibe zwar auch mal den ein oder anderen langatmigen Moment. Wer sowieso nicht mehr verlangt, als ein Album, das wirklich keinen Millimeter von den üblichen Genreklischees abweicht, der ist bei Realite allerdings bestens aufgehoben. Soviel steht schon nach dem Opener “Factor 2 The Game” fest, der sich mitsamt seinem Ragga Chorus weghört wie nix. Während vor allem in der ersten Hälfte noch ein bißchen viel “Gangsta Gangsta”/”Big Balla” Blabla auf dem Programm steht, besinnt sich Realite dann doch noch darauf, dass er auch inhaltlich ein bißchen was in petto hat.
Vor allem “Bangin’ & Slangin'” schlägt recht nachdenkliche Töne an, “All I Dreamed” erzählt von einem Road Trip in die Bay Area und natürlich dürfen im G-Funk-Kosmos auch ein paar härtere Straßenstories im Stile von “Ghetto Soldier” nicht fehlen. Wobei Realite selbst in einem Song wie “Po Po Killa” noch so übertrieben smooth zu Werke geht, das man eher Lust bekommt, den Grill anzuschmeißen als Stress mit Uniformierten anzufangen. In diesem Sinne: gutes Album!
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