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Rasco – Hostile Environment

Der Titel spricht Bände: der gute alte Boom-Bap befindet sich 2001 so mächtig unter Beschuss, dass sich ein erklärter Traditionalist wie Rasco im Rapbusiness schon mal vorkommen kann wie auf feindlichem Gebiet. Es wäre müßig, jetzt schon wieder in die alte Leier über Totalkommerzialisierung und Kulturverrat zu verfallen – denn wenn man sich dieses Album einmal ganz unvoreingenommen anhört, kommt man um eine Erkenntnis schlicht und einfach nicht herum: die Krise ist auch hausgemacht.

Es steht nicht zur Debatte, dass der Cali Agent am Mic seinen Mann stehen kann. Er hat es noch immer, das Feuer von “Birth” und “Time Waits For No Man”. Die Punchlines sind Könnerarbeit, gerade textlich hat man sich hörbar Mühe gemacht, der Flow ist, wenn schon nicht variantenreich, dann doch wenigstens immer schön auf den Punkt gezogen. Als Emcee hat Rasco Charakter, keine Frage. Warum also ist der mit den Ostlern Edo. G und Reks eingespielte Remix von “Gunz Still Hot” der einzige wirklich gut gelungene Song auf “Hostile Environment”? Ganz einfach: weil Rasco aus den Fehlern der Vergangenheit noch immer nicht gelernt und einmal mehr so furztrockene wie stinklangweilige Beats gepickt hat. J.Rawls, Memo, His-Panik, Mr. Khaliyl und Roddy Rod haben produziert – solide Handarbeit freilich, doch so etwas Begeisterung kommt hier nicht auf.

“It’s a thin line between real and fake” heißt es hier irgendwo sinngemäß, und natürlich ist Rasco so “echt” und “true” wie nur irgendwas. Doch wenn der Hörer nach der Hälfte des Albums erstmals wegnickt, dann kann sich der Gute von seiner “Realness” einen Lolli kaufen. So schaut’s aus…

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