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Rack-Lo – Aracknofoebia: The Art Of Webslinging

Nachdem er auf “Thou Shalt Not Steal” und “Rack Lauren”  seinem kleptomanischen Triebe frönte, setzt Rack-Lo aus der Brownsville-Section von Brooklyn/NYC nun auf seinem dritten Album zum waghalsigen Sprung in eine echte künstlerische Identität an. Vorbei die Zeiten, in denen der Spit Squood-Leitwolf sich in blutigen Phantasien über den Mord an US-Machthabern erging, Shoplifting zum Lebensunterhalt schlechthin erhob und allen verdutzten Hatern so ganz nebenbei noch immer gallig in die Visage rotzte. Der ‘neue’ Rack-Lo inszeniert sich als eine grellbunte Comicgestalt in Anlehung an Spiderman, setzt sein Vertrauen in ziemlich gewöhnungsbedürftige, futuristische Beats von Thirstin Howl (was er nicht hätte tun sollen) und lässt nicht immer, aber immer öfter die unverfrorene Direktheit der alten Releases schmerzlich vermissen.

Was wohl nicht zuletzt an der Tatsache liegt, dass die ihm angetraute Lo-Wife nun sehr viel stärker ins Geschehen involviert ist und nahezu jedem Track auf “Aracknofoebia” mit ihren in der Regel gesungenen Hooks den Wind aus den Segeln nimmt. Auch wenn die schrille Mixtur im Titeltrack (trautes Familienbeisammensein mit Lo-Wife Und Lo-Kid) und dem bouncenden “Mirackulus” noch aufgeht, erweist sie sich auf Dauer doch als musikalisches Armutszeugnis. “Guilty Til Proven Guilty”, das unangenehm schmalzige “Luv Me” und die zuletzt das bedenklich trashige “Rackmatics” sind ein einziger Griff ins Klo. Das konsequent beschworene Image vom clubtauglichen Spinnenmenschen, der spritzige Raps und Hooks mit – ich nenne es mal – wagemutigen Produktionen verwebt, mag selbst mit viel Wohlwollen einfach nicht passen. Eine musikalische Neudefiniton sollte soiweso immer mit Samthandschuhen in die Wege geleitet werden – und genau da liegt der Hund begraben.

Zu krass der Gegensatz zum bisherigen “Thief Rap”, zu überraschend das komplett neue Konzept, als dass hier von einer begrüßenswerten Veränderung gesprochen werden könnte. Einzig und allein das knallhart wummsende “The Fear” und der nette Finish-Track “Disorderly Konduct” (mit schönen Beiträgen von Master Fool und ausnahmsweise auch Lo-Wife) lassen sich noch mit den rawen Ursprüngen des Marken-Fetischisten assoziieren. Der große Rest von “Aracknofoebia” widerlegt auf recht abenteuerliche Weise die Annahme das ein Schritt nach vorne keinesfalls nach hinten losgehen kann.

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