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R.I.P. – Da Quagmire

Im positivsten Sinne überrascht hat mich diese CD des leider noch weitestgehend unbekannten R.I.P. aus Tennessee. “Da Quagmire” ist bereits das zweite Album des Blak Asasn, wie er sich auch nennt, und weiss auf ganzer Linie zu überzeugen. Anders als das Cover vielleicht zunächst vermuten lässt hat R.I.P. sich keineswegs dem Horrorkore verschrieben, sondern liefert harten, geradlinigen Underground Rap mit düsterer Grundstimmung. Dabei stellt R.I.P. nicht nur am Mic seine zweifellos vorhandenen Qualitäten unter Beweis, sondern profiliert sich zudem noch als astreiner Producer – ist doch das komplette Werk in Eigenregie produziert worden. Verbale Unterstützung kommt zusätzlich von diversen Mitgliedern der Low Down Family.

Mit dem knochentrockenen Opener “Hard 2 Deal Wit” gelingt ein guter Einstieg. In seinem gefälligen Flow gibt R.I.P. über einen basslastigen Beat die Marschrichtung vor, die in den folgenden 65 Minuten größtenteils eingeschlagen wird; Selbstdarstellung in Reinform und die möglichst brutale Beseitigung von Hatern steht eindeutig im Vordergrund. Dennoch findet R.I.P. über das Album verteilt noch genug Zeit für andere Themen. Wie etwa bei dem grossartig produzierten “C-U Again?”; Zappendustere Bassline, hypnotische Pianoklänge und scheppernde Drums bilden die Grundlage für Bettgeschichten der etwas anderen Art – typischer R.I.P. Style eben. Einer der meines Erachtens besten Tracks der CD schließt sich mit “Beware Ov Da Guillotine” an. Begleitet von kernigen E-Gitarrenklängen lässt der Blak Asasn seiner kranken Fantasie freien Lauf und erdenkt so manche blutige Methode, seine Gegner ins Jenseits zu befördern. Auch raptechnisch liefert er hier eine tadellose Vorstellung ab und begeistert mit variationsreichen Flows – ein wahrer Hörgenuss. Dass er auch durchaus leisere Töne anschlagen kann, beweist er dann prompt mit dem zurückgelehnten “What Eva’s Cleva”, das zum zurückgelehnten, entspannten Zuhören einlädt. Richtig depressiv wird es dann bei “Murda Aftanoon”, das musikalisch sehr zurückhaltend und stimmig gestaltet ist. R.I.P. schüttet dem Hörer ungekünstelt nach allen Regeln der Kunst sein Herz aus und teilt selbstmörderische Gedanken mit. Hervorragend unterstützt wird er durch fast schon theatralische Gesänge von Mike P. Mit “No Mercy” ist dann jedoch schlagartig wieder Schluss mit Trübsal blasen. R.I.P. geht wieder in lyrischer Form seinem blutigen Handwerk nach und erfährt dabei abermals gesangliche Unterstützung, dieses Mal jedoch zu meiner Überraschung im rauhen Ragga Style eines gewissen Monsta. Vor allem produktionstechnisch interessant ist “Throwed Off”, für das der Mann aus Tennessee einen sehr abgehobenen Beat gezaubert hat, der vom Einsatz diverser Soundeffekte lebt, die dem Track einen futuristischen Touch geben. Textlich liegt der Fokus wieder auf R.I.P.s Lieblingsthema, das – hier mit Unterstützung von La Slymm – erneut lyrisch und raptechnisch sehr gut umgesetzt wurde. Wieder etwas bodenständiger geht es mit dem anständig scheppernden “Hot Ones” weiter, das Dank des nach vorne gehenden Beats dafür sorgt, dass kurz vor Ende der CD noch einmal ordentlich die Post abgeht.
Letztendlich kann ich die gesamte CD nur weiterempfehlen. R.I.P. hat einen frischen, einzigartigen und düsteren Style, von dem er über die Länge des gesamten Albums nicht abweicht und ihn kompromisslos durchzieht. Dennoch hat er sich Mühe gegeben, sowohl musikalisch als auch textlich für Abwechslung zu sorgen, was sich definitiv ausgezahlt hat: “Da Quagmire” ist eines dieser Alben, die man problemlos am Stück durchhören kann.
Einen leckeren Vorgeschmack auf das angekündigte nächste Album “Blak Flag” wird übrigens zu guter Letzt noch in Form eines Bonus Tracks geboten. Der Track macht – wie überhaupt das ganze Album – defintiv Hunger auf mehr. Man kann nur hoffen, dass es auch in absehbarer Zeit erhältlich sein wird. Bis dahin heisst es zugreifen bei R.I.P. ersten beiden CDs!

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