Poems – Blooming Sounds

Auch wenn sich sein Bekanntheitsgrad hierzulande noch deutlich in Grenzen hält: Poems ist schon fast so etwas wie ein alter Hase. Nicht weniger als fünf Alben hat er mit seiner Crew LA Symphony bisher in die Verkaufsregale geschoben und auch als Solist war der Rapper aus Long Beach alles andere als untätig. Nach “Left” (2002) und “”The Movement” (2004) gibt’s im dritten Durchgang jetzt also “Blooming Sounds” auf die Ohren.

Das heißt im Klartext: in sonorer Stimmlage eingesprochene, inhaltlich dichte Raps über das Leben, die Liebe und alles was sonst noch von Belang ist – gewissermaßen noch einmal ein dickes Ausrufezeichen hinter allem was Poems in den vergangenen Jahren schon über den Lauf der Welt zu sagen hatte. So gesehen kann man dem gedankenreichen “Love” hier fast schon programmatischen Charakter attestieren. Unterfüttert wird das Ganze mit soliden Produktionen aus der Feder von unter anderem Stro, Mr. J. Medeiros. Ohmega Watts und Vintage. Die erfinden das Rad zwar allesamt nicht neu, haben dem um keinen persönlichen Reim verlegenen Poems aber maßgeschneiderten, lockeren Sound unter die Reime geklemmt – der glücklicherweise nicht zuviel Platz beansprucht. Denn im Gegensatz zu den zuletzt eher enttäuschenden Labelmates Othello und Theory Hazit ist Poems dank seiner prägnanten Stimme durchaus dazu in der Lage seine Hörer auch auf Albumdistanz bei der Stange zu halten und hat dementsprechend gerade im Einzelgang seine stärksten Momente – man höre beispielsweise das seelensezierende “Forgive Me”, den melancholisch daherklimpernden Opener “Special Delivery”, unter Einschränkung auch das musikalisch leicht in seichte Gewässer abdriftende “Be Free”.

Das vielleicht größte Verdienst dieses Albums ist und bleibt aber die Tatsache, dass hier ein Retro-Track wie “The Elements” ohne größere Peinlichkeit über die Bühne gehen kann – weil Poems nicht über den verlorengegangenen Geist der guten alten Zeit lamentiert, sondern ihn einfach im Hier und Jetzt neu interpretiert.