Playgyrl Slim – Who Am I
Als eine Hälfte des Duos R.F.P. (Real Female Pimps) war Playgyrl Slim bereits 1999 kurzzeitig im Rapgame unterwegs. Was damals mit Partnerin Pimp-A-Lot nicht funktionierte, soll mit dem vier Jahre später veröffentlichten Solo Shot “Who Am I” besser werden – neues Spiel, neues Glück. So ganz ohne “Sex sells”-Kniffe traute man sich dann doch nicht, also setzt das Cover mit Hot Pants und viel Beinfleisch auf altbewährte Eyecatcher. Dabei gehen die stattlichen 20 Tracks eigentlich in eine ganz andere Richtung. Sicher, mit Songs wie “R.F.P.” und “Night Life” hat man auch was für den Club im Marschgepäck, aber im Großen und Ganzen geht dann schon eher die Räuberbraut mit Playgyrl Slim durch.
Die Selbstunternehmerin aus Stockton/CA erinnert stimmlich stark an Marvaless und haut auch eine paar deftige Ansagen raus – aber so tough wie die legendäre AWOL-First-Lady ist sie noch lange nicht. Dabei gibt’s mit dem knackigen “Don’t Step To Us” gleich am Anfang einen richtigen Warnschuss vor den Bug, auch und vor allem dank der rowdyhaften Gastspits von Dee und G-Man. Auch in “Who Am I” und “Pimpin” wird eifrig Testosteron verspritzt, wobei die Beats hier schon deutlich schlapper klingen, was denn auch (mehr oder weniger) für den Rest des Album so bleibt. Noch exakt drei Songs ragen aus der aus der grauen Masse der Durchschnittlichkeit heraus: in “Reaction” setzt’s Gewaltreime über hämmernden Pianosounds, “Poor Tina” setzt im Kontrast dazu auf sehr viel differenziertere Klänge – und “Turn Dem Thangz” ist ebenfalls nicht verkehrt, auch wenn man sich hier großzügig bei Noreaga’s Smash Hit “Superthug” bedient hat.
Der Rest ist Schweigen, will sagen: genervte Langeweile. Nicht allein, dass Playgyrl Slim sich mit diesem 20 Tracker etwas übernommen hat und man das dumme Gefühl nicht los wird, dass es fünf Tracks weniger auch getan hätten. Es sind immer wieder die drögen Beats, die den Finger zur Skiptaste zucken lassen – besonders für Songs wie “Keep Yo Head Up” hätte man sich doch etwas mehr gewünscht, als den ewig gleichen kantigen Plastiksound. Richtig verscheißert fühlt man sich allerdings erst, wenn sich das angeblich mit ‘Kansas City Chief’ Court Dog gastbesetzte “Most Wanted” als 50-sekündiger Telefonskit entuppt…
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