Pizzo – Only God Can Judge Me

Pizzo – benannte sich wahrscheinlich nach dem sizilianischen Ausdruck für Schutzgeld – veröffentlichte 1995 im Alter von 18 Jahren sein Debüt “Heaterman”. Vier Jahre später verbreitete der Oaklander landesweit seinen Namen, weil er seine Platte “Heater Calhoun” über C-Bo’s bekanntes Underground-Label AWOL Records verkaufte. Einige Releases später bekommen wir 2005 nun Pizzo’s sechstes Solo und der Titel “Only God Can Judge Me” weist die Richtung.

Natürlich wird einem hier straighter Gangsta-Rap ohne Wenn und Aber geboten. Und Pizzo bleibt sogar soviel in seinen größenwahnsinnigen Raps stecken, dass er beinahe vergisst etwas Handfestes aus seinem Leben zu erzählen. Aber nur beinahe, denn “Way It Goes” mit Begleitung der Sängerin Shyla, schlägt den Pfad der Erzählungen über persönliche Schicksale ein. Das geht dann mit ruhiger, vollkommen emotionsloser Stimme über einen soften, schlecht gemachten Trommel-Beat mit Glockenunterstützung. Das ist nicht der einzigste Lückenfüller auf dem Album. Gerade was den Hörer im letzten Viertel der CD erwartet, gehört ohne große Überlegung in die Audio-Tonne. Da hilft auch die flippige Produktion von Rick Rock auf dem “Godzilla (Remix)” mit den weiteren Westcoast-Veteranen E-40 und Laroo nicht. Der große Gewinner heißt “Lame”, zumindest produktionstechnisch hat man sich hier mal am Riemen gerissen und einen boomenden Beat mit guten Background-Streichern zusammengehämmert. Ein spürbarer und klarer Minuspunkt bleibt nur die lahme Performance von Pizzo, die alles an Energie und Einsatz vermissen lässt. Allgemein trifft man auf jedem Lied auf eine blasse und schwache Sprechgesangsvorstellung des Hauptakteurs.

Pizzo scheint weder etwas Interessantes erzählen zu haben noch einen Fick auf die Auswahl der Beats zu geben. Wenn man sich diesbezüglich vor Augen führt, dass er sogar für vier Instrumentalerzeugnisse selbst verantwortlich war, liegt die Wertung der CD zurecht im unteren Bereich. Ohne Wenn und Aber.