Pistol – They Shoulda Kill’d Me

Nachdem er sich 1994 mit seinem Einstiegserfolg “Hittin’ Like A Bullet” schon fest in Nashville/Tennessee und Umgebung etablieren konnte, gibt’s ein gutes Jahr später schon die zweite Ladung von King Pistol. Und der Mann macht ungefähr genau da weiter, wo er aufgehört hat – bei richtig ruffem Street-Rap nämlich, nur noch viel besser. Die Beats von Sonny Paradise und DJ Dev dröhnen in übersichtlicher Ausstattung und gemächlichem Tempo vor sich hin und Pistol macht sich auf grundehrliche Art daran, seine neue Situation als erfolgreicher Musiker, der doch tief in den Straßen verwurzelt ist, in Raplyrics  zu packen.

Stark geht’s los, wenn im Titeltrack “They Shoulda Killed Me” eine eiskalt vorgetragene Geschichte um Hass, Schusswaffen und Rache zur Sprache kommt. Packend geht’s weiter wenn’s in “Fuckin’ Wit Me” hart mit allen Hatern ins Gericht geht und es im schmuddeligen “Them Niggaz Ain’t Real” neben einer dicken Portion Verachtung auch noch für ein wenig explizite Gewaltandrohung reicht: “bustin’ caps at yo’ ass straight gunnin’ man / got ‘cha jumpin’ like Hammer doin’ a runnin’ man / so if you got somethin’ to say keep it to yo’ self / ’cause talkin’ bad about Pistol’s bad for your health”. Dementsprechend läuft man im weiteren Verlauf mit den skrupellosen Prodject Niggaz (weitere Guest Spots gibt’s von Rappern der T.A.N.G. Click) zu Hochform auf oder lässt sich in “Do Yo Bitch Got Luv” und “Check Yo Bitch” auch mal dazu herab, ein paar klärende Worte über den Umgang mit Schlampen und Weibsvolk im Allgemeinen zu verlieren.

Dass das “Life Of A Playa” richtig anstrengend sein kann, versteht sich von selbst, und so gibt’s im locker von der Hüfte gehenden “Kick’n It Wit Da King” noch etwas Feel-Good-Kost, die dem in sich schlüssigen Album den letzten Schliff verpasst. “They Shoulda Kill’d” überzeugt durch eine saubere Mischung aus durchgehend guten Beats und abgeklärten Rhymes die vor abgebrühter Coolness nur so triefen – lasst euch die Show nicht entgehen.