Phat Kat – Carte Blanche
Phat Kat ist in Detroit schon seit den frühen 90ern mit dabei – und hofft heute noch auf den großen Durchbruch. Gelegenheiten gab es viele, immer und immer wieder schrammte man haarscharf am Erfolg vorbei. Das Gruppenprojekt First Down mit J-Dilla – mit dem Start von Slum Village eingestampft. Der Deal bei Payday Records – auf’s Abstellgleis geschoben und irgendwann einfach vergessen. Das offizielle Solodebüt “Undeniable” von 2004 – überhört und übergangen. Wenn der Weg wirklich das Ziel wäre, könnte Phat Kat sich eigentlich so langsam auf’s Altenteil zurückziehen. Doch weit gefehlt.
Der Mann ist noch immer dran, ear to the street und den Finger am Abzug – soviel kann und muss man nach “Carte Blanche” einfach sagen. Ja doch, es ist dieser typische Motown-Sound in der Tradition von Slum Village – aber rauher, direkter und härter als das sonst der Fall ist. Man hört dem Mann förmlich an, dass er den Hustle im Blut, die Schnauze voll und noch immer den Willen zum ganz großen Wurf hat. Ganze fünf bislang unveröffentlichte Tracks von Jay Dee, dazu Produktionen von Nick Speed, Young RJ und Shooting-Star Black Milk umrahmen Phat Kat’s grimmige Raps. Ein bißchen wie eine Mischung aus Krumbsnatcha und Mykill Miers klingt er, wenn in “Nightmare”, “Cold Steel” und “Danger” ordentlich die Post abgeht, vom allerliebst groovenden Opener “Nasty Ain’t It” einmal ganz zu schweigen. Ein Song wie das neo-soulig angehauchte “Lovely” mit Melanie Rutherford scheint Phat Kat dagegen weniger zu liegen – macht gar nichts, “Hard Enuff” ist die Scheibe allemal.
Also: Detroit scheint wieder im Kommen zu sein, es öffnen sich neue Türen für Phat Kat. Bleibt zu hoffen, dass diesmal alles glatt geht und der Mann nie wieder Songs wie “Don’t Nobody Care About Us” schreiben muss. Verdient hätte er’s!
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