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Paris – Guerilla Funk

Es stand zu befürchten, dass Paris es schwer haben würde an die durchschlagende Wucht seiner beiden ersten Alben “The Devil Made Me Do It” und “Sleeping With The Enemy” anzuknüpfen. Doch auch auf “Guerilla Funk” ist die Wut noch lange nicht abgekühlt: erneut kommt der “black panther of HipHop” mit schwer zu schluckenden politischen Knallerthemen um die Ecke.

Man kann “Guerilla Funk” als legitimen Vorläufer der “Revolutionary But Gangsta” Bewegung verstehen – mit dem Unterschied, dass der Rapterrorist aus San Francisco seinen über weite Strecken astrein produzierten Funk mit einem deutlichen Mehr an Substanz und Radikalität unterfüttert hat. Schon alleine das Booklet des 1994 in Eigenregie über Scarface Productions gedroppten Albums ist um Welten interessanter als die komplette Diskographie so mancher Rapkünstler. Hier führt Paris seine dreispurige forcierte Umwertung aller Werte in knapper Prägnanz aus: Bildungssystem, Medienlandschaft und organisierte Religion sind demnach “weiß” okkupiert, afro-amerikanisches Leben in den USA per se ein Leben in Selbstentfremdung. Dass solche Thesen in erster Linie der Provokation dienen weiß der überzeugte Afrozentrist mit Studienabschluss nur allzu gut – genauso gut, wie dass alles Neue mit Polemik beginnt.

Und polemisiert wird in den vorliegenden 13 Tracks in aller Breite und Vielfalt – wen wundert’s, dass ein Slogan wie “Fuck America” hier zur letzten Weisheit erklärt wird? Vor allem für “It’s Real”, “Guerilla Funk” und dem mit den gut gefrusteten Conscious Daughters verstärkte “Bring It To Ya” hat unser Agitator ohrwurmende, voll auf die Zwölf gebende Beats um seine radikale Politpredigt gezimmert. Dass “Guerilla Funk” trotzdem nicht am Leistungsmaximum operiert, liegt neben dem etwas dünn geratenen “Outta My Life” vor allem an den völlig überflüssigen Remixes von “Guerilla Funk” und “It’s Real”. Wenn schon Revolution, dann bitte nicht nur mit aller gebotenen (Wort-)Gewalt sondern auch in angemessener Gründlichkeit und voller Länge.

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