Parafruit From The Bone-Dice – Dangerous World

 

Nachdem sie 1994 schon mal mit einer kleinen EP aufgetaucht sind, gibt’s drei Jahre später ausführlichen Nachschlag von Parafruit From The Bonedice. Hinter dem etwas merkwürdigen Namen verbergen sich Black C und Lasha D, zwei Rapper/Produzenten aus Baltimore, die sich vielleicht am ehesten in die Post-Native-Tongues-Schublade stecken lassen. Für eine eigene Handschrift hat es bei den beiden allerdings nicht ganz gereicht, so dass der Sound auf “Dangerous World” dann auch relativ schnell an seine Grenzen stößt.

Potential wäre ja durchaus vorhanden gewesen. Schon allein wegen Lasha, der sich hier von seiner Stimme und seinem Rapstyle her als ziemlich exakte Kopie – eigentlich sollte man besser sagen Vorgängerversion – von C-Rayz Walz entpuppt. Aber über die lange Distanz von 18 Tracks tun sich Parafruit dann doch ziemlich schwer damit, die Spannungskurve oben zu halten. Wobei für eine EP allemal genügend hörenswerte Tracks zusammengekommen wären. Besonders die etwas düsterer gehaltenen “911” und “Backstabbers” wandern gleich auf die Repeatliste, genauso wie das unverkennbar an ATCQ angelehnte “Cherry”. Dass in “Rain Fall” und dem schön atmosphärischen Titeltrack auch noch (gute!) Gesangseinlagen dazukommen – umso besser. Nur: statt beizeiten den berühmten Punkt zu machen, wurde halt mal wieder dieses und jenes mit draufgepackt.

Freestyle-Einlagen wie “Blacktooth Vs. Red Eye” und “Come Again” etwa, oder der unfassbar öde Klimpertrack “On And On”. Auch von interessanten Features nix zu hören. Was vielleicht schon geholfen hätte, zumal hier für eine Conscious-Scheibe mit der Titelsteilvorlage “Dangerous World” inhaltlich doch eher dünne Suppe angerührt wird. So mittelprächtig die Sache mit Parafruit letzten Endes auch gelaufen sein mag: Black C macht bis heute Musik und hat erst Anfang 2016 unter seinem neuen Namen Hypnotik sein jüngstes Album “Old Money” gedroppt.