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Papertrail Productions – presents… Ice Cold Heat

Die ‘Bay Area Records Distribution’ mit Hauptsitz in Oakland/California hat es sich zum Ziel erklärt, talentierten Unsigned-Künstlern von der amerikanischen Westküste den Weg zum Musikmarkt zu ebnen. Aus diesem Grund wurden die Anforderungen für einen Record Deal weit nach oben geschraubt, so dass sich die Newcomer auf “Ice Cold Heat” ruhig etwas darauf einbilden können, ihre Songs fortan auf dem frisch aus der Taufe gehobenen Label Papertrail Productions zu publizieren.

Allen voran ein gewisser Detrimental: grobe Stimme, engagierte Raps und obendrein weit mehr Inhalt im Angebot als so mancher Möchtegern-Star der in letzter Zeit mies zugetrashten Westcoast-Szene – so und nicht anders stellt man sich die Arbeitsprobe eines ambitionierten Newcomers vor. Gleich fünf Tracks gestanden die Verantwortlichen dem “Richmond Killa” zu, der die Gelegenheit zur kräftigen Werbung für sein in Bälde erscheinendes Debüt “Hazardous To Your Health” natürlich gerne wahrnimmt. Auf mindestens demselben Niveau wirft sich Big Mel ins Zeug, dem ich mit seinem heftig mobbenden “Flame On” (mit Referenzen an den alten AWOL-Sound) den Titel des mit Abstand besten Tracks der Compilation gutschreiben kann. Vom Stimmlichen her durchaus ähnlich veranlagt wie Detrimental, vollbringt der Mann das Kunststück in irre schnellen Machine-Gun-Raps einen vier Minuten langen Endlosfluss an Wörtern hinzulegen, ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu wirken. Da seine übrigen Songs nicht weniger massiv pumpen, setze ich auch in sein – angeblich bereits komplett eingespieltes – Album “Da Coldis” einiges an Hoffnung.

Während bei Family Business weder in “The Gon” noch “Trouble Trouble Trouble” Stimmung aufkommt, überzeugen Ghost vor allem in “Corrupted Minds” umso mehr, wobei vor allem der zweite Rapper eine siedend heiße Show abzieht (vergleichbar mit Sad Voice von den Sinz Of Reality). Auch DJ Do kann sich gegen die in seinem Fall etwas schlampigen Produktionen mit einem rasend schnellen Flow behaupten. Und auch wenn DJ Sham in “Ugly Bitches” ebenfalls kurzweilige Eilzug-Styles runterschnattert, gefällt mir sein besonnenes “Somebody Explain” mit einer Fülle von parkettsicheren Street-Tales noch einen guten Deut besser.

Lasse ich Nutt-So (“What’s It Gonna Be” = Langeweile) einmal beiseite, so komme ich zu einem rundum positiven Fazit. Mit Detrimental und Big Mel haben genau die richtigen Acts ihre Solos schon im Abschusskanal und wenn ich den vollmundigen Ankündigungen des Begleitzettels Glauben schenken kann, beglücken uns in absehbarer Zeit sowieso alle auf “Ice Cold Heat” vertretenen Reimspucker mit eigenem Full Lenght-Material. Bis es soweit ist, verbleibe ich in der Hoffnung darauf, dass die stellenweise noch verbesserungswürdigen Beats auf den versprochenen Releases den Rapskills angepasst werden.

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