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Panacea – A Mind On A Ship Through Time

Cover-Artwork? Genial! Albumtitel? Großartig! Die Äußerlichkeiten stimmen soweit. Wenn sich die eigentliche Musik davon mal nicht himmelweit unterscheidet. Den Skeptiker spielt man gerne und so verbirgt man erstmal die Funken der Hoffnung über ein ruhmreiches Projekt. Man vermutet langweiligen Studenten-Rap, eine CD gestopft mit Streber-Lyrics und/oder irgendwelche Underground-Trottel, die zum x-ten mal versuchen Hip Hop neu zu definieren und innovativ wie möglich irgendwelche Genres auf Teufel komm raus miteinander zu verschmelzen. Mit diesen Gedanken liegt man bei der zweiköpfigen Gruppe Panacea gar nicht so daneben. Vor 5 Jahren wurde die Band geboren, ihr Ursprung liegt in der Hauptstadt, Washington (DC). Es ist das altbekannte 1 Rapper, 1 Producer-Spiel. Eine einfache Formel, eine einfache Arbeitseinteilung, die schon mehrfach gut aufging und es wohl auch in ferner Zukunft tun wird.

Vergleiche mit A Tribe Called Quest und Gang Starr sind unnötig. Durch solche Kommentare werden die beiden in meinen Augen vorbestraft. Oder um die Reviewsprache leserfreundlich zu übersetzen: Wer Panacea hat, braucht keine sterbenslangweiligen Bands wie A Tribe Called Quest mehr.

“A Mind On A Ship Through Time”, das ist etwas von jazzigen Einflüssen, bisschen vom Weltraum, mehr von schicken Storytellings, aber voll mit guter Musik. Für die harmonische Zubereitung der Instrumente stand K-Murdock (aus Maryland) seinem Mann. An den intellektuellen Texten über Allerweltsthemen wie Umzugsstress, Zukunftsvisionen oder Frauenentdeckungen saß Raw Poetic (aus Philadelphia) dran, der das lyrische Gewicht mehr auf die erzählerische Seite legte, dafür weniger lehrreicher Messages abgab. Die Produktionen stimmen von vorne bis hinten, es wird viel experimentiert und Lärm gemacht. Die Drums sind ständig sehr druckvoll und die melodischen Sets sind ohnehin schon eine Klasse für sich. Gern wird in Songs auch mal mittendrin der musikalische Stil gewechselt, an die sich der MC Raw Poetic dann aber mit aller Selbstverständlichkeit und Liebe zur Kunst von K-Murdock und seinen wilden Sample-Spielchen bravourös anpasst.

Nichts gegen Künstler, die Genremauern bombardieren – die Jungs von Panacea wissen, was sie an Hip Hop haben. Zu keiner Sekunde wirkt ihr Album pseudo-innovativ oder schreiend nach Aufmerksamkeit anderer Musik-Fans. Panacea ist originell. Lassen wir mal 10 Jahre vergehen, spätestens dann werden die Heads es zu einem Klassiker aufsteigen lassen – ich tu es jetzt schon!

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