Pacewon – … presents: Team Won Inc.
Erinnert sich noch jemand an die “Night Life EP” von den Outsidaz? Es war die beste Zeit für Pacewon: weedgeschwängerte Radau-Raps über knorken New-Jeruz-Beats, mit Young Zee ein Partner-in-Rhyme auf Augenhöhe und all das durch die Connection zu Eminem und D-12 sogar mit realistischen Chancen auf ein bisschen Knete im Sparstrumpf. Mittlerweile haben wir 2009 – und sind um ein paar Illusionen ärmer. Die Outsidaz sind Geschichte, Pacewon trotz dreier (eher mittelprächtiger) Soloalben ein Niemand unter vielen.
Jetzt soll es mit Team Won Inc. wieder bergauf gehen, immerhin hat Won als Teamplayer ja noch immer die beste Figur gemacht. Rival alias Rhymeboss, G-Smoke, Confucius, Jenz Cypher, Bee Uno und J. Feltes bilden die neue Truppe – alle miteinander überschaubar talentiert und nicht gerade mit Charisma gesegnet, um’s kurz zu machen: meilenweit davon entfernt, so etwas wie die zweiten Outsidaz zu sein oder zu werden. Zu allem Überfluss macht auch Pacewon selbst mittlerweile einen altersmüden Eindruck. Hier und da können die Lebensgeister zwar wieder geweckt werden, aber wirklich viel ist vom einstigen “Big Bad Rowdy MF’s” nicht mehr übrig geblieben. Im gleichnamigen Song geht’s rüpelig zur Sache wie in alten Zeiten, auch die Collabo “Bounce Rock” mit El Da Sensei entpuppt sich als echter Stimmungsheber. Sonst passiert hier – abgesehen von einem kurzen Auftritt des Ex-Outsidaz DU – absolut nichts von Bedeutung.
Vielleicht, aber nur vielleicht hätte es ja schon geholfen, wenn Rude 1, Chester Copperpot und nicht zuletzt Pacewon selbst ihrem drögen Neo-Boom-Bap ein bisschen Feuer unter’m kulturkonservativen Arsch gemacht hätten. “Back to the essence” mag ja eine schöne Parole sein. Doch wer schon nichts Neues zu bieten hat, sollte auf seinem Weg zurück in die Neunziger nicht unbedingt auf halbem Wege stehen bleiben.
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