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P-Pullz – Give The P-Pullz What They Want

Hinter P-Pullz versteckt sich kein Geringerer als der durch seine Mitgliedschaft bei Stronghold bekannt gewordene Stelf Index. Wobei, so kann man das eigentlich nicht sagen. Denn P-Pullz ist weit mehr als ein Pseudonym, P-Pullz ist ein Experiment. Mir ist nicht bekannt, dass es so etwas in der Raphistorie schon einmal gegeben hätte: Stelf schneidet sich sage und schreibe vier (!) völlig eigenständig agierende Charaktere aus dem Leib und gibt ein komplettes Album lang im Alleingang die groteskeste Rapgruppe die sich nur denken lässt. Das fängt bei ironisch aufgegriffenen Klischees an und geht über spezielle Songkonzepte bis hin zu eigens entwickelten, auf den zweiten Blick richtig aufwendigen gestalteten Stimm- und Flowtechniken. Aus One-Man-Show mach Maskenball, sozusagen.

Da ist Arjay, der hysterische Inder: notorisch näselnd und unversöhnlich auf Kriegsfuß mit der englischen Grammatik. Im irrwitzigen “Robbery In Progress” läuft er zu Hochform auf, wenn er in hektisch hervorgepressten Raps darüber berichtet, wie er seinerzeit zwei Spießbuben durch die halbe Stadt jagte, die zu spätnächtlicher Stunde seinen Eckladen ausrauben wollten. Oder Q-Popi, der Inbegriff des schmierigen Latinos, der sich mit öliger Stimme in großkotzigen Machophantasien ergeht und eigentlich immer nur das Eine im Sinn hat: “We roll like ceelow keep bouncing to mi bicho / make money in casino and lie like Pinnocchio / but the nose don’t grow the dick do”. Auch das Weißbrot aus der Vorstadt bekommt sein Fett weg: Jorell ist demonstrativ um Härte bemüht, rappt mit verstellter Stimme über Sex, Drugs & Crime und nutzt Rapmusik in erster Linie zur Egomassage.

Gekonnt hängt Stelf Index immer mal wieder auch einen “eigenen” Vers zwischen die überdrehten Beiträge seiner Witzfiguren. Das hat nicht nur zur Folge, dass uns die raptechnischen Fertigkeiten des New Yorkers noch einmal kräftig unter die Nase gerieben werden – auch die Verwirr- und Versteckspielerei bekommt noch eine Winkelzug mehr verpasst. Nur schade, dass ausgerechnet diesem Album, das auf verbaler Seite so einen langen Atem beweist in Sachen Produktion ein wenig die Luft ausgeht. Wirklich außergewöhnlich sind da eigentlich nur “Boogie Down Bronx” und “The End Is Near”, die mit mächtig powernden Beats durch’s System rollen. Doch schon allein die Tatsache, dass hier alte Bekannte wie C-Rayz Walz, Poison Pen und Breez Evahflowin als Stichwortgeber fungieren, macht “Give The P-Pullz What They Want” zu einem kleinen Geheimtipp für jeden New York Hörer mit Sinn für Humor…

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