Organized Rhyme – Who’s To Blame?
Ich wüsste nicht, dass irgendein Mitglied der South Park Coalition diese Kerle jemals namentlich erwähnt hätte. Trotzdem wurde “Who’s To Blame” von Organized Rhyme aus Shreveport, Louisiana mit breiter Unterstützung aus dem Houstoner Riesenkollektiv veröffentlicht. Neben einem Gastauftritt von Ganksta N.I.P. wurde der Löwenanteil der Produktionen von den Terrorists (Dope-E & Egypt-E) für Land Mine Productions unter Dach und Fach gebracht, was für ein Non-SPC-Album nun wirklich alles andere als gewöhnlich ist. Organized Rhyme – nicht zu verwechseln mit einigen anderen Gruppen desselben Namens – setzt sich aus Nass T und Allan The Great zusammen, unterstützt werden die beiden von den Tänzern Ace und Du2ce.
Mit dem flotten “Southern Pimp Funk” legt man – unterstützt von South Park Psycho Ganksta N.I.P. – einen Auftakt nach Maß vor, im noch einen Tick besseren “Southern Slang” ist es vor allem Allan The Great, der das Ding schaukelt. Das smoothe “Boom Boom Blaster” beginnt mit einem Reggae-Intro und gefällt mit fein selektierten Samples auf der Hook, “Pure Knowledge” ist dem Titel zum Trotz alles andere als ein lyrisches Freudenfest, tut’s für zwischendurch aber auch. Der Startvers in “They Be Scheming” erinnert mich flowtechnisch stark an den alten Melle Mel, doch befördert man den Track mittels der scheusslichen Hook (“must be crazy, have you pushing up daisy’s”) direkt ins Abseits. Ganz anders “Dark Side”, der wohl beste Track des Albums gefällt mit stilsicheren Flows und Beats sowie einem abermals gut gepickten “it’s not about salary it’s all about reality”-Sample – wie gesagt, eine astreine Vorstellung.
Nach diesem Hit nimmt man aus unerfindlichen Gründen das Tempo raus: “I Must Be The Greatest”, “Time To Get Paid” und “We Can Make It” versetzen mich nicht gerade in Ektase, im ebenfalls nur mittelschnellen Titeltrack “Who’s To Blame” nervt Allan The Great mit seinem übertrieben gerollten “R” – eine eher laute zweite Hälfte also, da hätte ich mir ein bißchen mehr Dampf gewünscht. “Who’s To Blame” ist ein Album im typischen Klangewand der frühen 90er, doch gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass Organized Rhyme mit top notch Produzenten wie den Terrorists abhängen, bleibt die Scheibe deutlich hinter den Erwartungen zurück.
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