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Onyx – Cold Case Files: Murder Investigation

Sie waren so etwas wie die Pogo-Fraktion der New Yorker Szene und schrieben mit Alben wie “Bacdafucup” und “All We Got Iz Us” Rapgeschichte. Mittlerweile stecken Sticky Fingaz, Fredro Starr und Sonsee jedoch hoffnungslos im Karrieretief. Auf den zuletzt gedroppten “Bacdafucup II” und “Triggernometry” dröhnte einem der Kopf vor lauter Weichspülung und selbst wenn Onyx unter den Spätergeborenen doch noch den ein oder anderen Fan dazu gewinnen konnten – vom ultra-aggressiven Randale-Rap der frühen Jahre werden wir uns wohl ein für allemal verabschieden müssen. Da können uns die Jungs noch so eifrig vorflöten, das auf dem für 2009 geplanten “The Black Rock” alles wieder so werden soll wie früher.

Wie gut ist es da, dass es doch noch den ein oder andere Track aus den wilden Neunzigern gibt, der es nie auf eine amtliche Produktion geschafft hat. Dem soll nun mit “Cold Case Files” Abhilfe geschafft werden, einer Compilation mit raren, unveröffentlichten und geremixten Songs aus besseren Tagen. Dass ein Großteil der Songs seit Jahren auf der offiziellen Website www.onyxdomain.com zum freien Download angeboten wird – tut nichts. Dass in Sachen Mastering noch etwas mehr hätte getan werden können – geschenkt. Wichtig ist vor allem, dass man sich mit “Cold Case Files” nach langer Zeit wieder ein Onyx-Album ins CD-Regal stellen kann, ohne das Gefühl zu haben, sein Geld für einen Haufen Scheiße eingetauscht zu haben.

Denn hörenswert sind diese 16 Tracks allemal. Ob nun im Remix von “Evil Streets” Seite an Seite mit Mr. Meth vom Wu-Tang Clan düstere Crime Stories zum Besten gegeben, das auf “All We Got Iz Us” noch als Interlude fungierende “I’ll Murda U” in der Langfassung präsentiert oder in “Mad World” mit voller Wucht über einen klassischen Streicherbeat gebrettert wird – shit is hot! Da macht es rein gar nichts, dass nur die wenigsten Tracks auf dem selben Niveau spielen wie die eingangs erwähnten Alben. So hätte man sich für “Purse Snatchaz Pt. 2″ ruhig einen neuen Beat picken oder im rigoros gerappten “I Don’t Want To Die” auf die Persiflierung von R. Kelly’s “I Believe I Can Fly” verzichten können. Sei’s drum: “Cold Case Files” ist gerade für Fans ein Must-Have und mit hoher Wahrscheinlichkeit um einiges hörenswerter als das demnächst anstehende sechste Studioalbum.

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