Onez Gangsta – Project Kind

Rapmusik aus Flint zeichnet sich traditionell durch ihre eher ruppige Klangart aus. Was dabei herauskommen kann, wenn man versucht diese Tradition mit verkaufsfördernden Elementen anzureichern, demonstriert uns Rude Bouy Records mit Onez Gangstas Album “Project Kind” aus dem Jahr 2003. Der Knabe ist stimmlich gut dabei (erinnert stellenweise an Yukmouth), hat eine Handvoll ortsansässiger Homeboys mit dabei (Young Key, Bone Skanless, T-Moe, Young Tippy) und über das Hood Life in Flint Town natürlich auch jede Menge zu erzählen.

Viel Neues kommt mir dabei zwar nicht zu Ohren, doch macht der Mann am Mic an und für sich nicht viel falsch. Schon, das schlappe “I Got 5 On It”-Zitat “Every Move” hätte er sich getrost sparen können. Andererseits hat Onez in Songs wie “Gotta Have It”, “Bedrock Soldier” oder “Here We Go” durchaus Biss – woran also krankt dieses Album? Vielleicht war es etwas riskant, die komplette Produktionsarbeit nicht mehr als zwei Knöpfchendrehern (Pycho Chyld und Daylo) anzuvertrauen. Denn auch wenn die beiden den ein oder anderen wirklich ordentlichen Beat vorlegen (höre: das großartige “Blood Money”), verliert sich “Project Kind” vor allem in Hälfte zwei in belanglosen Allerwelts-Sounds.

“Trust”, “Thug Relations”, “Prayin Mantis”, “Game Youngin”, “Back Up” – die Liste ist lang, zu lang. Onez Gangstas heisere Raps wirken auf diesen hochpolierten Beats schlicht deplatziert, so eine Stimme braucht Angriffs- und Haftfläche, dieser synthetische Sound jedoch flutscht ihm geradezu unter den Reimen weg. Da können gut produzierte, ruhigere Tracks wie “The Life I Leed” oder “Project Kind” trotz ansprechender Inhalte dann auch nicht mehr viel gerade rücken. Onez Gangsta hat definitiv das Zeug dazu richtig gute Musik einzuspielen, doch sollte er sich dazu erstmal nach Produzenten suchen, die ihre Beats besser auf ihn einstellen. So gesehen ist “Project Kind” eine vertane Chance.