Oddiscee – S/T
“Mama gave birth to a voodoo child / that’s why I do what I do now” rappt Oddiscee zur Begrüßung und gibt damit gleich die Richtung für sein Debütalbum vor. Auch bei ihm dreht sich viel um das Leben der Straße: raptechnisch oft ein bisschen holprig zwar, aber zumindest darum bemüht, nicht allzuviele Klischees zu bedienen. Dass “Oddiscee” ein achtbares Album geworden ist, liegt aber vor allem an Mike B, der die komplette Produktionsarbeit geschultert hat.
Der legendäre Beatmacher vom Trinity Garden Cartel hat sicher schon bessere Arbeit abgeliefert, kann mit seinem smoothen Soundmix aber trotzdem für den ein oder anderen Glanzpunkt sorgen. Neben dem düster-dramatischen, mit ätherischem Gesang von Dawn Ross veredelten Opener “Oddiscee Is Here” und “Pimp Electric” sticht vor allem “Urban Desperadoz” hervor. Eigentlich ein simples Arrangement aus monotonen Drums, Geigen- und Klavierklängen sowie flirrenden Gitarren im mexikanischen Stil – aber in Verbindung mit den lässigen Pistolero-Raps von Oddiscee und Support definitiv ein kleine Perle. Doch leider wird nicht nachgelegt, ein Großteil des Albums versinkt im Mittelmaß. Wenn uns Oddiscee in der Ghettosoldatenballade “G-Life” seine Seele öffnet, dann überhört man den plumpen Hookgesang (“Ghetto-Ghetto-Ghetto”) noch problemlos.
Doch dann sind da auch richtig schlechte Tracks, wie zum Beispiel “Let’s Make It Happen” oder “Wrote A Rhyme 4 It” mit seinen unfassbar miesen Drums. Gerade von Mike B hätte man schon ein bisschen mehr erwartet, solche Fehlgriffe gehören einfach aussortiert. Unter dem Strich also ein Album, das soviele Stärken wie Schwächen hat: eine weitere Fußnote in der Rapgeschichte von Houston, nicht mehr.
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