Insert your custom message here. close ×
+

O.D.C. – G Til They Kill Me

Abgesehen von der unüberschaubaren Bone-Thugs-Familie und ihren tausend Ablegern war Ohio in Sachen Rapmusik lange ein schwarzer Fleck auf Landkarte. O.D.C.  gehör(t)en zu den wenigen Gruppen, die bereits Mitte der 90er Jahre relativ professionell ihr Ding durchzogen und zumindest auf regionaler Ebene ein wenig Aufmerksamkeit erregen konnten. Warum, das erschließt sich beim Hören von “G Til They Kill Me” leider nicht so ganz. Geboten wird Gangsta Rap ohne eigene Note, die dreiköpfige Crew bringt nichts Neues und versetzt ihr Publikum nicht unbedingt in Euphorie.

Über durchweg mittelmäßigen Produktionsarbeiten Marke Eigenbau (Reek-B und D-Po haben ein wenig ausgeholfen) macht man thematisch keine großen Sprünge: “Ganksta Shit” bis zum Exzess steht auf dem Programm. Das simple Rezept aus unauffälligen Beats, sparsam gesetzten Melodien und harten Reimen mag streckenweise ganz gut aufgehen, doch fehlt es dem gesamten Album deutlich an Drive. Es sind wie so oft die härter gehaltenen Songs, in denen die drei Paperchaser aus Dayton sich auszeichnen können. Lieder wie “G Til They Kill Me”, “Da Sezzion” und vor allem “Fishtailin” leben von einer düsteren, kalten Atmosphäre in der man sein raptechnisches Pulver am zielgenausten verschießen kann. Diese zweifellos guten Ansätze hätte man vertiefen und noch weiter ausarbeiten sollen. Das haben Kaine, Chronic und Redog nicht getan und so driftet die Scheibe schnell in träges Gerappe nach den genre-üblichen Standards ab.

Obwohl man für ein Movie Sample aus ‘Scarface’ auch nicht gerade einen Kreativitätspreis verdient hat, gehört “Y” da noch zu den besseren Songs. Ganz anders sieht es da mit den lustlos wirkenden Rap/R’n’B-Verschnitten “Pazz Dat Rappidae”, “Hell Yeah” oder “Lethal Weapon” aus, die ohne Zug nach vorne vor sich hin plätschern. Und bei einer Anzahl von nur 12 Tracks bleiben eben nur wenige Möglichkeiten den entstandenen Schaden wieder gutzumachen. Die vertretenen Labelmates Amp Dog, Mr. Mozzberg und D-Po reißen auch nicht eben viel und bleiben alle miteinander äußerst unauffällig. Das ist letztlich zu wenig – für das Erscheinungsjahr 1997 wirkt “G Til They Kill Me” ziemlich farb- und einfallslos.

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply