O.C.U. – Stronger Than The Mafia
“We pledge our loyalty to the G and for all the wicked shit it stands for. One nation to cause destruction. To all punk motherfuckers that ain’t hardcore – we drop ‘em down!” – mit diesem Unterweltgelübde startet die Organized Crime Unit – kurz O.C.U. – in ihr Album. Zur Crew gehören Homicidal MC, Impact, Murder 1, Sudden Death, DJ Tragic – passend zum dominierenden Thema von “Stronger Than The Mafia” kommen alle Beteiligten aus Chicago, der Stadt der Gangster schlechthin also. Es dürfte eine der ersten Gruppen aus dem Mittleren Westen sein, die von der ersten bis zur letzten Minute die Gangster-/Mafiaschiene fährt und es ist genau das Album, das man erwartet: sehr hart, sehr obszön, musikalisch allerdings nicht durchgehend überzeugend.
Tatsächlich ist es nämlich so, dass man eine ganze Weile braucht, um die einzelnen Songs auseinanderzuhalten. Zu ähnlich klingt das hier alles. Rhythmus, Stimmung, Inhalt – die Produktionsarbeit von Peter Black lässt nicht allzuviel Variation zu. O.C.U. ziehen ihr Grundkonzept voll durch und erzählen über funkigen, trockenen Beats ihre kriminellen Geschichten über Drogen, Morde, Bullenhass und suizidale Tendenzen. Der Track “Don’t Give A Bitch An Inch” war schon auf der 1990 veröffentlichten “Penitentiary Bound EP” zu hören, würde für dieses Album aber noch einmal neu geremixt. Als Highlights herauspicken will ich aber zwei andere Songs: zum einen “Blood On My Hands” mit seinem guten Storytelling und außerdem die rockig angehauchte Drogenhymne “Mr. Cocaine”.
Man hätte sich mehr solcher Momente gewünscht. Denn obwohl “Stronger Than The Mafia” abgesehen von der etwas deplatzierten Partynummer “Diamond Stroke” ohne größere Ausfälle über die Runden kommt, fehlt es hier an der melodischen Klasse, die beispielsweise ein Album wie das zeitgleich gedroppte “A-Town Hard Heads” von den Hard Boyz ausmacht. Und natürlich haben wir es auch hier wieder mit einer Gruppe im Fahrwasser von N.W.A. zu tun. Kein Wunder also, dass O.C.U. in Sachen Sound und Raptechnik noch in den ausklingenden 80ern feststecken und keine wirklichen Ideen für das neue Rapjahrzehnt zu bieten haben.
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