Nsane – Nationwide Slang
Pittsburgh ist problemlos die vielseitigste Rapstadt in Pennsylvania und hat von Boom Bap über G-Funk bis zu Crunk aus so ziemlich jeder Richtung was zu bieten. Zu den Vertretern der Crunk-beeinflussten Fraktion gehört Nsane Eye Witness aka N.E.W., der auf diesem 2005 gedroppten Album genregemäß ziemlich unter Dampf steht, aber auch zwei große Probleme hat. Erstens: der Trend ist eigentlich vorbei. Zweitens: der Süden kann’s dann doch ein bißchen besser.
Der Albumtitel “Nationwide Slang” ist nicht so weit hergeholt, wie man denken könnte: Nsane ist Teil einer Crew namens Life-N-Death, zu der Rapper aus New York, Florida und South Carolina gehören. Mit BroadDay und Nitty Cane sind dann auch direkt zwei Member der Truppe am Start, die ihrem PGH-Kollegen ein bißchen unter die Arme greifen. Ansonsten gibt’s leider weniger lokalen Support als erhofft. Mistayuk belässt es im Intro bei einem kurzen Shoutout, die Beats kommen deswegen größtenteils von den No-Names Fluid, Yomi und Unseen. Nicht zu vergessen Charlemagne, der zwar nur einen Track produziert hat, dafür aber gleich den massiven Clubfeger “Roc Da Party”. Zu den weiteren “Highlights” zählt neben der Stadthymne “Steel City” vor allem harte Ware wie “Niggas Wanna” oder “Gunz, Drugs, Pussy & Paper”. Auch den ziemlich new yorkig klingenden Pianotrack “Turn Around” nimmt man zur Not noch mit.
Neu und eigenständig ist hier absolut gar nichts, Niedrigdruck-Nummern wie “I’m Hot” oder “Want Problems” hätten rausgestrichen gehört und wenn er nicht gerade brüllt, ist der Chef von Nsane Entertainment rapmäßig sowieso mehr eher bescheiden aufgestellt. Damit gibt “Nationwide Slang” unter dem Strich eine ultrastumpfe Wühltisch-CD mit einer Handvoll netter Songs ab, die man mal gehört haben kann. Oder halt auch nicht.
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