Nonchalant – Until The Day
Nonchalant ist ein klassisches One-Hit-Wonder: ihre Single “5 O’Clock” ging 1996 mit über 500.000 verkauften Exemplaren Gold, das dazugehörige Full-Length-Debüt war schon deutlich weniger erfolgreich und erreichte nur noch knapp die Top-100. Danach kam nicht mehr viel, das eigentlich für 1999 auf MCA Records geplante Nachfolgealbum “For All Non Believers” wurde schließlich gar nicht mehr veröffentlicht – das Ende der kurzen Majorkarriere.
Abseits der nackten Zahlen und Fakten ist die Rapperin aus Washington D.C. eine nicht untalentierte Vertreterin ihre Fachs, die gekonnt zwischen persönlichen Momenten, Sozialkritik und Feel-Good-Einlagen hin- und herwechselt und auf “Until The Day” auch das richtige Produktionsteam im Rücken hat. Ein bißchen weniger Weichspüler hätte es ruhig sein können, aber im Großen und Ganzen liefern Bam, Kapin, Lonnie, Mark Murray und Bad-Boy-Records-Hausproduzent Chucky Thompson hier eine ordentliche Ladung mit durchgehend smooth gehaltenen Tracks. Genau das Richtige für Nonchalant, die es ihrerseits gaaanz ruhig angehen lässt: “Relaxing, no pistol packin’ […] time to get a drink, I think champagne will do…” Neben dem untoppbaren “5 O’Clock” sind mit “Crab Rappers”, “Have A Good Time” und dem Rapgebet “Thank You” gleich mehrere Anspieltipps dabei herausgekommen.
Eigentlich also ein Album wie aus einem Guß, auch wenn es dann doch ein bißchen an Kontrasten fehlt und sich über kurz oder lang Monotonie einschleicht – allein das atmosphärische gehaltene “Lights N’ Sirens” rund um das Thema Polizeirassismus reicht da kaum aus. Macht unter dem Strich immer noch eine nette (Pop-)Rap-Scheibe von einer guten Rapperin, die bei MCA letztlich aber wohl nicht ganz zu Unrecht gegangen wurde.
Quatsch!
Das Teil ist sicher 8/10!