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Nitro – Welcome To The Jungle

Schlicht und einfach Nitro nennt sich dieser Rapper und Produzent aus Oklahoma, dem Staat, in dem auch Künstler wie Big Bur-Na und Playa 1000 beheimatet sind. Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich den Midwestler auf der 1999 über Ruthless Rec./C-Note Rec. veröffentlichten “Turf Stories” Compilation, wo er gleich vier Tracks beisteuerte und dabei einen richtig guten Eindruck machte. Ein Jahr später folgte “Hustlin’ Pays” über Columbia Records, hier tummelten sich kaum bekannte Gastrapper wie Lady Ace, Boy Dogg und Buccet Loc in Scharen. Ende 2001 schließlich wurde “Welcome To The Jungle veröffentlicht – 19 Tracks stark, bei einer Spielzeit von 1 Stunde und 11 Minuten.

Mit dem gut zur Sache gehenden Titeltrack legt Nitro gleich zu Beginn das beste Lied des Albums vor: über sieben Minuten lang haben E.B., Ace Deuce, Pype Bomb, Lil Joe, Young Scrap, Chief und Polo in dieser Rapversion des bekannten Guns N Roses Klassikers Zeit sich von ihrer Schokoladenseite zu präsentieren, bevor die harten, southern-artigen Beats in ein Sample aus dem Boxerdrama “The Hurricane” überfaden und mit “Bottom Line” und dem mit nervtötender Hook bestückten “Look At You” zwei nicht ganz so gute Tracks folgen.

Dann steht “You Got Me…” mit Produktion und Gastraps von Lil Jon und seinen Eastside Boyz auf dem Programm und obwohl ich mit dem kelchschwenkenden Brüllheinz normalweise nicht allzuviel anfangen kann darf der Track als gelungen bezeichnet werden – auch wenn das Geschrei auf Dauer doch ein wenig auf die Nerven geht. Auch “Some Of Y’all” mit Kano und dem früher auf Too $hort Records gesignten Quint Black kann sich hören lassen – die Hook ist einfach aber wirkungsvoll, die krassen Verse an die Adresse gewisser Schlampen tun das Übrige.

Die folgenden Songs “Going Through A Thang”, “Holla Atcha” und “Hennessy Last Call” mögen an und für sich ordentlich gemacht sein, verabschieden sich bis auf letzteren dann aber doch recht schnell aus meinem Player. Erst mit “Live My Life” legt Nitro erneut ein Pfund vor, gemeinsam mit Chief macht man sich über einem von Kano gebastelten, tempogedrosselten Beat so seine Gedanken über die Kämpfe des Lebens – mit Sicherheit der sinnhaltigste Track des Albums, der mit Zeilen wie “Can I holler at you – Yes, you may – we straight watered out like Bobby Boucher” aber auch nicht einer gewissen Komik entbehrt.

Abgesehen von “Busta Free” und “Party With Me” (wieder mit Lil Jon an den Reglern) bleiben die restlichen Tracks unauffällig. Nur “They Don’t Love Us” lässt’s noch einmal richtig krachen: Keytek fungiert als Producer, am Mic stehen Chief, Tre ‘2’ Gunz und Young Fool (R.I.P.) ihren Mann, auch die Hook geht gut ins Ohr: “Bitches don’t really love us, they love the gangsta shit that we dooooo / bitches don’t really love us, they love the gangsta shit we intooooo”.

Ein dicken Minuspunkt gibt es für die zahlreichen gesungenen Hooks, eine Sache für die ich mich nur schwerlich erwärmen kann. Abgesehen davon ist “Welcome To The Jungle” ein solides Release geworden auf dem die positiven Elemente klar überwiegen. Nitro gefällt mit cholerischer Delivery sowie breitgefächerten Inhalten – und selbst wenn er nicht der größte Lyriker auf Erden sein mag, schafft er es doch meistens seine Zuhörer zu packen. Nach dem Videoclip zu “I Wish A Mothafucka Would” warte ich gespannt auf ein weiteres Album.

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