NgaFsh – Fish Files
NGA Fish vom Chillin’ Villain Empire (C.V.E.), der jenen, die sich mit dem Output des Underground Labels Afterlife Recordz bereits befasst haben, bereits ein Name sein dürfte, meldet sich anno 2003 mit seinen “Fish Files” zu Wort. Die 22 Tracks sind, wie NGA fish es gleich zu Anfang der CD schon sagt, nicht gemastert und weisen teilweise eine absolut grauenhafte Soundqualität auf. Davon sollte sich jedoch niemand abschrecken lassen, denn wer den Flow des NGA fish noch nicht gehört hat, tja, der hat ernsthaft was verpasst. Wie alle Project Blowed Veteranen hat er nämlich im Laufe der Jahre einen absolut eigenständigen Flow entwickelt, der seines gleichen sucht. Der Mann strotzt nur so vor Talent und Wortgewandheit. Hier wird nicht einfach nur schnell gerappt, sondern hier wird im wahrsten Sinne des Wortes gestylt.
In raptechnischer Hinsicht bewegt sich die ganze CD folglich auf einem enorm hohen Niveau, wozu Gäste wie Busdriver, Ellay Khule und Pterradacto vom Hip Hop Kclan sowie Chu nach Kräften zusätzlich beitragen. Absolut positiv überrascht dürfte auch so mancher in Anbetracht von “Doe See Doe” sein, auf dem Jyant (ehemals Figures of Speech) und Ms. Wreccless zeigen, dass Frauen nicht nur Hooks jaulen können, sondern auch durchaus ordentlich flowen können. Sehr angenehm auch, dass die beiden Damen nicht künstlich auf rough machen, wie so manch andere weibliche Rapperin es peinlicherweise vormacht. Die Beats, die hauptsächlich von fish höchstpersönlich produziert wurden, bieten den typischen Synthiesound, wie man ihn bereits von solchen CDs gewohnt ist. Nichts aufsehenerregendes also, sondern solide bis gute Instrumentals. Ein paar Ausnahmen von diesem typischen Sound haben sich dann aber doch eingeschleichen und zwar in Form eines New-Metal Tracks von System Of A Down, über den fish das Mic souverän rippt und einer handvoll House bzw. R’n’B angehauchter Beats, die teilweise auch gesungene Hooks aufweisen. Gewisse Leute werden in Anbetracht dieser Tatsache entnervt aufstöhnen, aber fish rappt in gewohnter Hochform weiter, weswegen diese Ausflüge in lauere Soundgefilde eigentlich nicht weiter ins Gewicht fallen.
Auf den restlichen Tracks wird der typische C.V. Stuff geboten, so dass es nicht viel zu kritisieren gibt, ausser vielleicht der Tatsache, dass die Soundqualität zu wünschen übrig lässt und die Tracks – vor allem in Anbetracht der Länge von immerhin 22 Titeln – etwas achtlos zusammengewürfelt wirken. Aber es handelt sich hier ja auch um einen Underground Release und Skills werden zweifellos in großer Menge geboten. Man darf schon gespannt sein auf das nächste NGA fish Album, das “Kill ‘Em All” heißen soll und bereits kurz vor der Fertigstellung steht. Vielleicht gelingt es ja damit, alles auf einen höheren Level zu tragen und eine größere Hörerschaft anzusprechen. Zu wünschen wäre es NGA fish in jedem Falle.
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