Newsense Of PsychoDrama – S/T

Eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: mit vorliegendem Album gibt’s endlich Solomaterial vom weiblichen Drittel der Chicagoer Supergruppe PsychoDrama. Die Schlechte: das Projekt ist eigentlich nicht der Rede wert. Man kennt Newsense als Rapperin mit einprägsamem Flow und knochenharten Versen, die schon so manches Chi-Town Album (nicht zuletzt die PsychoDrama-Releases) auf ihre ganz eigene Art bereicherte. Unverständlicherweise kann die selbsternannte “Queen of Underground” auf ihrem Debüt nur ansatzweise an die guten Leistungen der Vergangenheit anknüpfen.

Obwohl sich mit unter anderem Triple Darkness, CRU, D-Fly, Da Wreck, Skoob, Buddha Bless und nicht zuletzt Young Buk und Psyde gern gehörte Gäste aus dem direkten Umfeld der 25jährigen Ghettobraut hier nur so tummeln, bleibt “Newsense Of Psychodrama” vor allem aufgrund der relativ variationsarmen Beats auf der Strecke. Sicher, der ein oder andere Hinhörer ist schon dabei. Allen voran natürlich das sehr persönliche und messagelastige “Brothas & Sistas” oder das solide produzierte “No Punk” voll mit zornigen Raps. Auf der anderen Seite dann aber auch einiges an stinklangweiligem Mittelmaß – und noch eine Stufe schlimmer kommt’s mit halberziger Bouncemucke wie dem schlimmen “Ball Y’all”. Ganz zu schweigen von dem mit R&B-Sänger Tony Red und bösem Off-Beat Getratsche von Newsense selbst verhunzten “Emergency”.

Etwas Wiedergutmachung leisten das passable Storytelling von “County Blues” und auch das harmonische “What Happened To Law”, in dem die First Lady des Drama Ward gleichermaßen singt und rappt. Auch wenn sich nach mehrmaligen Durchhören mit Sicherheit ein gewisser Unterhaltungswert einstellt: “NewSense Of PsychoDrama” ist ein durch und durch mittelmäßiges Album dass an den – zurecht – sehr hoch angesetzten Erwartungen sang-und klanglos scheitert. Dass sie es besser kann, hat Newsense schon oft bewiesen.