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Never – Life Of Crime

Der Chicano Never aus dem Lowdown Umfeld, der vielen bereits wohlbekannt sein dürfte, startet mit “Life Of Crime” dieses Jahr eine erneute musikalische Offensive, diesmal über sein eigenes Label Califaz. Weit mehr als die Hälfte der Beats für dieses Werk hat Nevy Nev höchstselbst fabriziert. Seine kraftvollen Synthiebeats wissen größtenteils sehr gut zu gefallen und bestechen durch ihre Rohheit und Kompromisslosigkeit. Eben diese Attribute treffen in gleichem Maße auch auf die Raps von Never zu. Obwohl sie mich nämlich technisch gesehen nicht unbedingt vom Hocker hauen, entfalten die Flows durch Nevers Delivery doch eine hohe Wirkungskraft; Kein zweiter rotzt die Reime so lässig hin wie Never. Und in Kombination mit seinem Latino Slang macht dies dann doch einiges her.

Kein Wunder also, dass die Hardcore Tracks der CD in den Kopfhörern einschlagen wie eine Bombe. Wenn Never sein “Life Of Crime” schildert, in “Crooked Badges (Final Chapter)” auf Cop Jagd geht oder sein Lieblingswort (“Muthafucka”) propagiert mag wohl niemand mehr ruhig sitzen bleiben. Solch geballte Kraft von Beats und Raps kriegt man nicht alle Tage zu hören! Doch auch der Einsatz von gesungenen Hooks geht auf diesem Release erfreulicherweise ohne Peinlichkeiten über die Bühne, wie Black China bei “California” beweisen darf. Hier und da wird dann auch schonmal die sentimentale Keule ausgepackt (“The Dream Maker” & “Mommaz Disappointment”) oder schmuddeligen Sex Rhymes gefrönt (“Freaky Like Me” & “I Know You Want Me”), was zwar nicht gerade zu Begeisterungsstürmen von meiner Seite führt, aber meist doch ordentlich gelingt und gut hörbar ist. Wenn dann Merceds Finest Young Droop bei “I Love Maryjane” eine herrliche Flexparade abliefert, sehe ich dadurch bestochen sowieso gerne über den ein oder anderen Gähner hinweg, der sich bei der stolzen Anzahl von immerhin 19 Tracks zwangsläufig auf der CD eingefunden hat. Ausserdem befinden sich die harten Tracks bei diesem Release eindeutig in der Überzahl.
Niemand kann verleugnen, dass Nevers Stärke eindeutig rohe Hardcore Raps und bangende Synthie Beats sind. Doch gelingt es ihm mit “Life Of Crime” trotzdem, dem Hörer durchaus auch andere Seiten von sich zu präsentieren und schmackhaft zu machen. Besonders musikalische Auflockerungen in Form von Tracks wie dem erstaunlich beschwingten und humorvollen “Now We All Know” könnten ruhig großzügiger eingesestzt werden, stellen sie doch einen perfekten Gegenpol zu den Hardcore Tracks dar. Doch will ich Nevers Licht an dieser Stelle keinesfalls zu sehr unter den Scheffel stellen – wenn ihr auf rauhen Hardcore Rap steht, kommt ihr um diese CD nicht herum. Eindeutige Kaufempfehlung!

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