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Natas – Godlike

Natas’ sechstes Album “Godlike” birgt nicht nur Schwächen in der Produktion. Es missglückt als ganzes Produkt, denn die angebotene Palette reicht nicht über zähe Gangstalyrik und schmucklose Raps hinaus. Die Gruppe ist einem höchst bedauernswerten Zustand, weder vereinen sie Kreativität noch Motivation. Die musikalische Machart erinnert an Esham’s “Tongues” aus dem Jahr 2001. Synthiegefiepse und Gitarrenlaute. Was vor einem Jahr noch funktionierte und der wichtigste Baustein war, erlebt auf “Godlike” seine Rezession. Schlechter Abklatsch oder hat da jemand einfach die übrig gebliebenen, nicht verwendeten Beats von der “Tongues”-Session genommen?

Wenn ich an die guten Momente der CD denke, dann habe ich den Anfang “Godlike” im Kopf: einfachste Drums spielen neben den feinsten Tönen, die nur aus einem Moog-Synthesizer kommen können. Das Tor zur Hölle wird mit dem Song “How Could You” aufgestossen. Ein Bass wie ein näher kommendes Ungeheuer, das Drumgewirr gleicht verdammten Schakalen und wenn die psychotischen Streicher töten könnten, dann gäbe es diese Review nicht. Daumen hoch auch für die Up-Tempo-Nummern “They Know” und “Get More Cheddar”. Die letzten beiden Tracks bedienen Rock-tolerante Ohren, wobei “See Thru” mit der extrem kräftigen elektronischen Gitarre und den knallenden Becken um eine atmosphärische, von Esham angeführte Bridge die Nase deutlich vorne hat.

Die negativen Sachen möchte ich nur kurz anscheiden und mit einem Satz erklären. Es braucht schon gewisse Duldsamkeit, um unmelodische Scratches und eine junge Frauenstimme auszuhalten, die nicht mehr als ein abgehacktes “…tonight…” rausquält (“Tonight”) oder um nicht bei den primitivsten Bongo-Trommeln einzuschlafen, die alleine in ihrer Primitivität nicht ausreichend waren, weshalb man noch einen nicht weniger beschissenen knarzenden Bass unterlegen musste, der mit Haut und Haaren die Beschissenheit vieler Dinge auf diesem Longplayer unterstreicht (“Bloody ‘Em Up”).

Ein kleines Fähnchen im Wind. Mehr sind Natas heute nicht mehr. Die ruhmreiche Vergangenheit, die Klassiker “Doubelievengod” und “Wicket World Wide.Com” mit sich brachte, scheint für die dreiköpfige Gruppe nicht mehr von Bedeutung zu sein. Esham, TNT und Mastamind brauchen für die nächsten Jahre einen neuen Schlachtplan. “Godlike” war nunmal der falsche.

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