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Myka Nyne – A Work In Progress

Unter leicht verändertem Namen legt Mikah 9 von der Freestyle Fellowship sein nunmehr zweites Soloalbum vor. “A Work In Progress” heisst es und unterscheidet sich relativ stark vom Vorgänger “It’s All Love”, da Mikah sich verstärkt auf den Gesang konzentriert hat und Tracks, auf denen nur gerappt wird nur knapp die Hälfte der CD ausmachen. Für die Beats wurde – abgesehen von ein paar kleinen Ausnahmen – wieder Josef Leimberg eingespannt, der bereits die Beats für das Fellowship Album “Temptations” und Mikahs erste Solo LP “It’s All Love” produziert hat. Hier und da hat auch Mikah höchstselbst co-produziert. Zur Unterstützung hat Mikah sich mit Saafir, RBX, Brother J, Big Lee und Tajai recht namenhafte Gäste eingeladen. Da konnte eigentlich nicht viel schiefgehen, sollte man meinen und dem ist auch so; “A Work in Progress” ist eine hochwertige LP geworden.

An den Vorgänger kommt sie trotzdem nicht heran. Dafür wird sowohl inhaltlich als auch raptechnisch einfach nicht genug Neues oder Atemberaubendes geboten. Songs wie “Can We Smoke?” sind melodisch produziert und schön anzuhören – aber mehr auch nicht. Von atmosphärisch dichten und unglaublich gerappten Meilensteinen wie “Nobody’s Child”, die Mikah auf dem Vorgängeralbum vorzuweisen hatte ist er hier weit entfernt. Eine Ausnahme bildet da das von Canoe produzierte “Wartribe”, bei dem Mikah sich auf einen Trip über einen treibenden, Druck machenden Drum’N’Bass angehauchten Beat begibt. Didgeridooklänge und eine entsprechende Klangkulisse versetzen den Hörer direkt in den tiefsten Urwald, wo Schamane Mikah auf einer rosa Wolke über den Beat trippt. Das herrlich warmherzige “Welcome Home” oder das wunderbar melodische “Re-Construct” sind perfekte Musik zum Entspannen und Genießen, aber so schön das alles auch ist, irgendwie wartet man die ganze Zeit auf düstere Street-Tales wie “Crack Life”. “Pimp Gamble” ist zu diesen Meisterleistungen vergangener Tage kein Vergleich. Es weisst zwar eine gelungene Produktion auf, aber die Intensität und Ernsthaftigkeit lässt schwer zu wünschen übrig. Es ist einfach nur beschwingte, nette Musik. Auch “XJ9″ und “Picasso” sind hochwertige, sauber produzierte Tracks, auf denen Mikah aber leider nicht alles zeigt, was er kann. Da ist “This Ain’t The Song” schon sehr viel vielversprechender. Über den pumpenden Beat, dessen Bass die Wände wackeln lässt, flowt Mikah technisch ausgefeilt. Leider bleibt der Track eine Ausnahme. “A Work In Progress” ist auf jeden Fall eine schöne CD, die auf sehr hohem Niveau produziert ist und durch die zahlreichen gesungenen Lieder zum gemütlichen Chillen einlädt.

Leider werden jedoch alle, die sich erhofft haben, dass Mikah raptechnisch neue Maßstäbe setzt etwas enttäuscht, da der Gesang bei dieser LP ganz deutlich im Vordergrund steht. Auch textlich wird mit Liebesliedern und inhaltlich platten Nummern wie “Life Is Hard” oder “Protect The Children” nichts besonderes geboten. Aber der Titel “A Work In Progress” deutet es ja schon an: Mikah entwickelt sich ständig weiter und niemand weiss, ob nicht bei seiner nächsten LP schon wieder ganz andere Töne anschlägt.

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