Murder Inc. – Playin’ For Keeps
Erstes Release für Murder Incorporated aus New Orleans: nicht durchgehend so friedhofsdüster wie das Pen & Pixel Artwork erwarten lässt, aber schon allein deshalb eine Scheibe zum Immerwiederhören, weil sich hier Schwergewichte die Klinke in die Hand geben, die aus der lokalen Hall Of Fame längst nicht mehr wegzudenken sind. Namen wie Krazy und MC L sprechen für sich, wobei “Playin’ For Keeps” zu mindestens genauso großen Teilen von den Beats lebt, die Jazz, Precise, Cazel sowie Roland & Goldfingers aus den Boards geholt haben.
Gemütlicher Sonntagnachmittag-G-Funk wie in den beiden Versionen von “Down South” bleibt die Ausnahme. Das hier ist eher die Sorte Musik, bei der es darum geht, Leuten in den Kopf zu schießen. Gleich im Opener “Playin’ For Keeps” jagt das Ding von 0 auf 180 hoch: räudiger Killerrap von allen Beteiligten und ganz besonders von Legend Man, der auch gleich den nächsten Track produziert hat. “Silence Me” ist einer der ruhigeren Momente des Albums, mit einem stimmungsvollen Trompetensample, Gesang in der Hook und deprimierten Lyrics über den niemals endenden Struggle in der 504 Zone. Einwandfreier Sound auch das, wobei die Crew mir dann doch mehr zusagt, wenn die verbale MAC-10 aus dem Handschuhfach geholt wird.
So zu hören in “Barrel Of A Hard Head” oder, noch besser, “187 Real” mit einem gar nicht gut gelaunten Krazy in Bestform. Ganz zu schweigen vom rundum monströsen “Hard Head Cemetery”, wo Cazel und Jazz einen dumpf schlagenden Beat platziert haben und die Rapper sich wie bei einer Live-Schalte von diversen Friedhöfen der Stadt zu Wort melden. Die smoothe Anarcho-Nummer “Mr. President” fällt da schon unter ferner liefen, aber am Klassikerstatus gibt es in diesem Fall wenig zu rütteln.
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