Mr. Wicked – S/T
Das kleine aber feine Independent Label Formaldehyde Records setzt seit jeher auf sehr streetlastige Klänge – lokale Künstler wie X-Con, D.A.C.A.N. und die Bottom Posse standen hier unter Vertrag, kamen in den meisten Fällen aber nie dazu ihre großspurig angekündigten Soloprojekte auch alle wirklich zu veröffentlichen. Mr. Wicked ist einer der wenigen, die es wirklich geschafft haben – ob verdienterweise oder nicht, das sei einmal dahingestellt.
Das finstere Intro schürt hohe Erwartungen – doch leider passiert dann ziemlich wenig. Stimmlich in etwa auf einer Wellenlänge mit Skull Duggery, präsentiert Mr. Wicked seinen recht ordentlichen, aber nie wirklich packenden UTP-Sound: höllisch schnelle Hi-Hats, raumgreifende Bässe, ein wenig Geklimper in Moll – das sind die typischen Merkmale des “Kajun Phunk”. Die bösen Brecher “Make Way, “Another Robbery” und eben “Kajun Phunk” machen da noch am meisten her, von den ruhigeren Tracks können vor allem “My Homie” und das schmucke “Play It How It Go” überzeugen. Der Rest ist unwichtig bis unerträglich, vielen Tracks fehlt es an Struktur und Dynamik.
Von Künstlername und Artwork sollte man sich nicht täuschen lassen, Zeilen wie “tech nines and rugers to the AK47 shooters / shoot down the church and make the devil scream hallelujah” bleiben die klare Ausnahme, Mr. Wicked beschränkt sich textlich die meiste Zeit auf eher konventionellen Street Rap. Das muss man sicher nicht unbedingt gehört haben – Sammler und unverbesserliche Louisiana Fans einmal ausgenommen.
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