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Mr. Tinimaine – Tha Memoirz Of Tha Leprakhaun

Es ist viel Zeit vergangen seit dem finsteren Underground-Tape, mit dem Mr. Tinimaine sich im Jahre 1995 erstmals schwergewichtig zu Wort meldete. Nach einigen hochkarätigen Guest-Appearances (etwa auf “On The Run” oder dem “Behind Closed Doors Soundtrack”) wurde es erst einmal beunruhigend still um den Leprakhaun und seinen auf die Psyche drückenden Creeper Tales. Jetzt (2003) steht Tini wieder auf der Matte – und mit im Gepäck sind nicht weniger als 15 Solo-Tracks in CD-Qualität.

Der erste Höreindruck des II Thick Records-Releases ruft jedoch eher reservierte Reaktionen hervor. Das Album wurde fast durchgehend von DJ Zirk produziert, und obwohl dieser – keine Frage – sein Handwerk durchaus versteht, mangelt es den “Confessions From Da Diary” doch ein wenig an der abgründigen Grundstimmung der Songs älteren Datums. Die aktuellen Beats sind deutlich schneller unterwegs und dazu in ihrer glatten Art deutlich auf ein erhöhtes Maß an Massenkompatibilität ausgelegt. Was weitaus schwerer wiegt ist die Tatsache, dass Tinimaine seinen alten, auf rätselhafte Weise fast schon über den Beats schwebenden Flow abgelegt und sich nun einem wohl in Ordnung gehenden, dabei aber sehr viel unauffälligeren Rapstyle verschrieben hat. Was allerdings – keine Panik – nicht heißen soll, dass der Scheiß hier und da nicht heftig am brodeln ist. Unter Rückendeckung von unter anderem Tom Skeemask, Primo, Red Dawg, Tankk und Mista KC wurden “Tha Memoirz Of Tha Leprakhaun” auf letzlich doch durchaus hörenswerte Art und Weise vertont. Während Tracks wie das theatralisch orgelnde “Tha Chewin'” oder das zeitlose “Smoke” nichts anders als deep-down Tennesse-Moves an den Start bringen, hat “Mind On It” – ganz im Trend liegend – schon etwas mehr Crunk-Einflüsse in den Knochen. “Ballz” besitzt gar noch etwas vom dunklen Flair alter Zeiten, was dann auch gnädig über gelegentliche Ausrutscher wie das doch arg belanglose “We Be Ballin'” hinwegsehen lässt.

Nach anfänglicher Enttäuschung und darauffolgendem verstärktem Hör-Engagement gewinnt “Tha Memoirz Of Tha Leprakhaun” mehr und mehr an Größe. Der “neue” Mr. Tinimaine ist gemessen an den heutigen Standards nach wie vor eine Größe, mit der man rechnen kann. Aber nicht muss.

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