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Mr. Stinky – Holdin’ Court In The Streets

Auf keinen Fall sollte man sein Feierabendbier zu diesem Album trinken. Mr. Stinky’s “Holdin’ Court In The Streets” ist in anderen Situationen besser geeignet, da es unheimlich actionreich, laut und unbeherrscht klingt. Gerade Mr. Stinky sorgt mit seinem hektischen, manchmal schwer verständlichen Rap für ein unruhiges Bild. Im Grunde ist die CD eine Ansammlung von Hymnen für die Jungs in der Hood. Diesbezüglich treffen viele weitere Artists als nimmermüde Representer auf, selbst Größen wie Luni Coleone, Messy Marv oder Tech N9ne. Der jamaikanisch-amerikanische Rapper Mr. Stinky aus Kansas City, Missouri ist in der Tat talentiert. Das illustriert er nicht bloß auf seinen Reggaeluft-atmenden Songs wie “Hit De Road” und “The Young And The Restless”, er erforscht die Produktionen auch mit einem zackigen, fieberhaften Flow, den niemand unoriginell finden sollte.

Das Traurigste ist sicherlich, dass auf “Holdin Court In The Streets” keine Akzente gesetzt werden. Zweifellos hängt das Album nicht über die ganze Dauer an seinem Ausgangspunkt, denn dafür entgleist es zu oft aus dem zuerst einförmigen Umgang mit dem Gangstertum. Die Schwierigkeiten liegen deutlich im Bereich der eigenen Stärken. Die CD trägt schon längst verbrauchte Ideen mit sich rum. Der Sound orientiert sich stark uninspiriert am Westcoastsound, die Themen berauschen ebenfalls nicht gerade durch ihren Einfallsreichtum. Doch zur hier präsentierten Beliebigkeit gesellt sich auch noch Bedeutungslosigkeit. Die Imitation hat wenig Reize, Mr. Stinky schöpft seine angesprochene Begabung überhaupt nicht aus. Es knurrt nicht der Magen nach Stinky’s Stoff, wenn man mit Songs wie dem bassdröhnenden “K.C. To California” beschallt wird oder alles auf einer geistlosen synthetischen Melodie aufbaut wie auf “Vigalanty Anthem”. Das ist nichts weiter als tumbe Unterhaltung für Allesschlucker, überraschungsarm und unkonzeptionell.

Irgendwann stolpert man aber doch über einige souveräne Nummern. Der aggressiv geführte Abrechnungs-Track “Holdin’ Court In The Streets” und als Kontrast der lockere “Mr. Get Over”-Remix mit nüchternem Pimpflavour kratzen und beißen den Zuhörer, der ohne diese beiden Songs sonst locker und ohne viele Überlegungen zehn höchst diffamierende Sprüche für diese CD übrig hätte. So oder so, Beifall ist nicht angebracht, mittellauter Jubel auch nicht, sondern eher Ruhe, um sich zu entgiften.

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