Mr. Slim The Ghetto Messiah – presents: Ghetto Tears
Schon auf der Murder Dog – “Southern XXX-Posure”-Compilation kam einer der besten Songs aus dem Formaldehyde Records Camp. Wer von “Down South G’s” angefixt wurde, sollte sich unbedingt auch diesen Sampler klarmachen, der noch im selben Jahr gedroppt wurde und auf dem praktisch alle Mitglieder der Formaldehyde Family gefeaturet werden. Präsentiert wird “Ghetto Tears” von Silky Slim, seines Zeichens allseits respektierter O.G. aus der Rapszene von Baton Rouge/Louisana und altgedientes Mitglied der Bottom Posse.
Ehrensache, dass der starke Titeltrack direkt von seiner eigenen Crew übernommen wird, doch das Roster hat noch einiges mehr zu bieten. Mit den stärksten Eindruck hinterlässt auf jeden Fall D.A.C.A.N., der hier konsequent im Fuck-The World-Modus unterwegs ist und gleich drei gelungene Solotracks beisteuert. “Danger Danger” ist genauso ein Kracher wie das mit finsterem Storytelling aufwartende “Whogonride”, das wahre Meisterstück dürfte ihm allerdings mit “Living For Today” geglückt sein. Frustrierte Texte über die Opfer die gebracht werden müssen, um Essen auf den Tisch zu bringen, eine goldkehlige Hook von Sänger Ronald Adams dazu und ein Beat, der Smoothness neu definiert – einer der besten, wenn nicht der beste Song der gesamten Compilation. Fast gleichauf: das basspumpende “Man II Man” von X-Con, der offenbar frisch aus dem Knast kommt und mit dröhnender Stimme den Respekt der Straße einfordert. Neben solchen Hochkarätern lassen die mit der Produktion betrauten Lab Technicians allerdings auch immer mal wieder die Zügel schleifen. Das dünn produzierte “Nigga Please” wird allein durch die Killerperformances von Ragtop, Mr. Slim und D.A.C.A.N. vor dem Schlimmsten gerettet, auch für die Songs mit Rated X und Skull Duggrey hätte man sich mehr einfallen lassen müssen. Die R’n’B-Tracks von Ronald Adams und Aria sind sicher Geschmackssache, passen aber trotzdem nicht so recht ins Gesamtkonzept.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “Ghetto Tears” im Wesentlichen genau das leistet, was Titel und Cover versprechen. Das hohe Niveau kann zwar nicht durchgehend gehalten werden, doch hat die Scheibe genügend Tracks mit Klassikerqualitäten zu bieten. Dope stuff!
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