Mr. Lil One – Voices
Er spielt zwar immer noch im sicheren Mittelfeld mit, doch so ganz allmählich scheint Mr. Lil One nach dem Schwung der Anfangsjahre doch die Puste auszugehen. Dabei ist “Voices” in so mancher Hinsicht ein überaus typisches Album für den Dunkelmann aus San Diego geworden. Ein Paradebeispiel dafür ist natürlich der Titeltrack, in dem Lil One in atemlos herausgestossenen Raps seine depressiven Zeilen unter’s Volk bringt: “Sometimes I feel so alone / hear these sick thoughts going through my dome / voices playing with my head / some times I wish I was dead”.
Sein Schockpotential hat der Veteran indes längst verloren, da kann der “devilish style” der vorhergehenden Alben noch so lange und ausführlich beschworen werden. Eher schon hat man den Eindruck als würde man sich diesmal damit begnügen den sattsam bekannten “Same Ol’ Shit” auf die Bühne zu bringen. Passend dazu hat Lil One in Sachen Düsterkeit stark abgebaut: “Voices” geht insgesamt und auch von den Produktionen her schon deutlich in Richtung konventioneller G-Funk-Sounds, der böse Zauber des 619 Sickos ist weitgehend verblasst. Ausnahmen bestätigen die Regel: In diesem Fall kann vor allem mit “Gasoline Rain” und dem die Unwägbarkeiten des Lebens reflektierenden “Everyday We Grow” etwas für’s Punktekonto getan werden. Auch das abschließende “Year 2 ‘O'” läuft sauber durch und tröstet über den doch recht schwerfälligen Gesamteindruck hinweg, zeigt Mr. Lil One hier noch einmal dass er immer noch für die ein oder andere Abfahrt mit gelöster Handbremse gut ist.
Der Rest der Vorstellung bleibt unter dem erwartbaren Niveau, zu “My Favorite Things” würde ich diese 13 zähen Tracks jetzt nicht unbedingt zählen.
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