Mr. Lil One – Once In A Decade

Mr. Lil One hat über die Jahre einiges an hochklassigem Material rausgehauen, aber so gut wie auf seinem 1997 erschienen Erstwerk war er nie wieder. “Once In A Decade” hat alles, was man sich von einem Debütalbum nur wünschen kann. Am Mic ist Lil Uno ein wahres Naturereignis und erweist sich als überraschend sattelfest – in welcher Gangart auch immer.

In “Gotta Go Commit Tha Murdah” wird in abgebrühtester Manier das Lied vom Tod angestimmt, “Homicide Carols” glänzt mit stattlichen Tongue Twists und im mächtig rummsenden “Enemiez Fallin” legt man los wie vom wilden Affen gebissen – der Neueinsteiger aus San Diego klingt in jedem einzelnen Track als würde er unter Strom stehen und ist raptechnisch abgezockt wie ein alter Hase. Wie man vermuten kann, sind die Lyrics alles andere als kindergerecht. Die meiste Zeit feiert Lil One seine zahlreichen Psychosen oder phantasiert darüber wie er irgendwelche Leute abmurkst, die sich ins falsche Viertel verirrt haben (“You walk through my blocks / you gotta meet the glocks”). Da spricht es nur für ihn, dass er auch in einem Partyreißer wie “Every Saturday” oder dem nachdenklich gestimmten, kräftig entschleunigten “Never Trust A Soul” eine tadellose Figur macht.

Die Beats sind durch die Bank erste Liga: “Once In A Decade” ist zwar nur 12 Songs stark, dafür aber eines der seltenen Alben, die man an einem Stück durchlaufen lassen kann ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Skiptaste zu verschwenden. Ein Klassiker, durch und durch.