Mr. Lif – Mo’ Mega
Bereits wenige Monate nach dem eher durchwachsenen “Black Dialogue” mit den Perceptionists steht Mr. Lif mit neuem Solomaterial auf der Matte: “Mo’ Mega” heißt das nach “I Phantom” bereits zweite, mit gerade mal 11 Tracks etwas arg kurz geratene Full-Length des eigenwilligen Silbenstaplers aus Boston. Wie immer gibt Lif keinen Pfifferling auf mediengängige Rapschablonen: auf dem Programm stehen anspruchsvolle, konzise Statements mit sozio-politischem Gehalt.
In “Murs Iz My Manger” wird mit ebendiesem die Musikindustrie auf die Schippe genommen, das atmosphärisch starke “Lookin’ In” zoomt ganz tief in den amerikanischen Alltag 2006 – “Mo’Mega” hat inhaltlich ungeheure Substanz und liegt damit ganz auf einer Linie mit Lifs bisherigen Veröffentlichungen. Was allerdings auch für den doch sehr monotonen, stellenweise fast schon gelangweilt klingenden Flow und die nicht gerade um neue Käuferschichten buhlenden Produktionen gilt. Hauptsächlich von Def-Jux-Chef El-P selbst produziert, gibt’s den charakteristischen, nach wie vor stark polarisierenden Sound des Labels in typischer Ausführung. Sperrige, lärmende Beats, sporadisch aufgespannte Sphärenflächen, befremdliche Samples in rauhen Mengen – es steht zu bezweifeln, ob dieser Sound heute noch konkurrenzfähig ist.
Und sehen wir von einwandfreien Songs wie “Take, Hold, Fire” oder “Collapse” einmal ab, stellen wir fest: “Mo’ Mega” muss ohne echte Hits auskommen, das stumpfe “Brothaz” war ohnehin eine denkbar schlechte Wahl für die Single. Interessante Klänge hie und da, doch nach den Sternen greift Mr. Lif auch diesmal nicht…
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