Mr. Ivan – Resurrection
Die Geschäftsbeziehung zwischen Mr. Ivan und Cash Money Records ist Geschichte: nach seinem mörderisch harten Erstling “187 In A Hockey Mask” taucht Ivan als neues Signing von Bang-N Records wieder auf. Angesichts der Tatsache, dass zwischen den Alben nicht weniger als fünf Jahre liegen, hat sich auf den ersten Blick so viel gar nicht verändert. Die Beats kommen jetzt vom neuen Labelboss Don B. statt von Mannie Fresh, auch auf Features von Kilo-G und Tec-9 müssen wir diesmal verzichten. Aber Gastauftritte von den Graveyard Soldjas und der Swamp Click sind ja auch nicht zu verachten und Mr. Ivan selbst ist sowieso ganz der Alte.
Das heißt im Klartext, dass der “9th Ward Killa” wieder seine heißgeliebte Ruger rauchen lässt und uns eine fast 75-minütige Rundfahrt durch seine Hood spendiert. Dabei ist es schon ein bißchen paradox, wieviel ausgerechnet auf einem Album mit dem Titel “Resurrection” vom Tod die Rede ist. “Somebody Gon Die Tonight”, “Bang Bang” ins Gesicht, solche Sachen gehen hier. Doch allein darauf sollte man Ivan nicht reduzieren, denn mehr noch als das Vorgängeralbum hat diese Scheibe auch andere, vergleichsweise ruhige Momente. Besonders “Why We Gotta Die” und das tempogedrosselte “Back In My Life” mit der Swamp Click muss man in diesem Zusammenhang herausheben.
Leider schafft Ivan es nicht, sich auf diese verschiedenen Stimmungen einzustellen. In jedem, wirklich jedem einzelnen Track packt er seinen ultra-aggressiven Kamikaze Style aus, der einen schon an Mystikal erinnert – nur krächziger, kaputter und rein technisch betrachtet auch lange nicht so souverän. Das mag im sozialkritisch angehauchten “Do U Know” gerade nochmal gut gehen, klingt in “Touch Me, Tease Me” dann aber nur noch unfreiwillig komisch, wenn Ivan sich als Ladyflüsterer versucht und dabei klingt als hätte er gerade seine eigene Mutter gemeuchelt.
“Resurrection” ist mit einer Energie eingerappt, die auch locker für drei Alben gereicht hätte. Aber das allein ist nicht genug, weil die Beats insgesamt nur durchwachsen sind und “187 In A Hockey Mask” die Messlatte nun mal schon ziemlich hoch gelegt hat.
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